Diversity bei L’Oréal © L’Oréal
Deutschland ist bunt und vielfältig. Dass das eine Bereicherung für unsere Gesellschaft ist, darauf macht der Deutsche Diversity-Tag am 18. Mai zum 9. Mal aufmerksam. Der Aktionstag findet jährlich auf Initiative des Charta der Vielfalt e. V. statt und soll den Vielfaltsgedanken insbesondere auch in die Arbeitswelt hineintragen.
Über 3.900 Organisationen und Unternehmen haben die Charta der Vielfalt bisher unterzeichnet und bekennen sich damit zu einer diskriminierungsfreien und gleichberechtigten Arbeitswelt. Mit zahlreichen Aktionen am und um den 18.Mai herum zeigen sie sich von ihren weltoffenen Seiten.
So veranstaltet z.B. der Kosmetikkonzern L’Oréal, der sich sogar eine Diversity & Inclusion Koordinatorin leistet, für seine Mitarbeitende eine digitale „Diversity & Inclusion“ Woche. Vier Tage lang geht es um Themen wie Gender, LGBTIQ+, unterschiedliche Generationen, sozialer und ethnischer Hintergrund sowie Behinderung. Das ist positive zu bewerten. Doch reicht da eine „symbolische“ Woche?
Denn obwohl sich so viele Unternehmen zur Charta der Vielfalt bekennen und am Deutschen Diversity Tag mit tollen Aktionen in Erscheinung treten, sieht die Realität der Arbeitswelt an vielen Stellen doch nicht so divers und diskriminierungsfrei aus.
So hat sich z.B. die Firma Tönnies in der Vergangenheit mit Aktionen am Diversity Tag beteiligt. Wie Mitarbeitende dieser Firma behandelt werden, haben wir im letzten Sommer erfahren, als ein Tönnies-Schlachthof Schlagzeilen machte. Nicht nur bei Tönnies sondern in vielen weiteren Unternehmen klafft noch immer eine große Lücke zwischen das öffentliche Bekenntnis zu Vielfalt und zur wahren Diskriminierungsfreiheit und Diversity im Betrieb. Das belegen auch immer wieder Studien des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB. wie z.B. diese aktuelle Studie.
Eine Selbstverpflichtung der Arbeitgeber, Chancengleicheit für alle Beschäftigten herstellen und fördern zu wollen, reicht eben nicht aus.
(ado/17.05.21)
