Mehr Geld für Rassismusforschung: Uni Osnabrück weitet Projekte aus

Der gesellschaftliche und politische Bedarf an empirisch fundiertem Wissen zu Migrations- und Integrationsprozessen wie auch zu Rassismus ist unverändert hoch. Die Regierung stellt über das BMFSFJ  Geld für weitere Forschung zu diesen Themen zur Verfügung. Das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück erhält bis 2024 Mittel in Höhe von mehr als 900.000 Euro für vier Projekte. Auch Verbundprojekte erhalten zusätzliche Förderung.

Die bereits laufenden Vernetzungs- und Nachwuchsaktivitäten der DeZIM-Forschungsgemeinschaft sowie das Verbundforschungsprojekt „TRANSMIT – Transnational Perspectives on Migration and Integration“ werden ab 2022 finanziell aufgestockt und bis Ende 2024 verlängert. Hinzu treten zwei neue Kooperationsvorhaben: Zum einen der „Forschungsverbund Diskriminierung und Rassismus“ (FoDiRa) sowie zum anderen das Projekt „Räume der Migrationsgesellschaft“.

Prof. Dr. Helen Schwenken, IMIS-Direktorin und Leiterin des TRANSMIT-Projekts: „Die Förderung ermöglicht sowohl Grundlagenforschung als auch neue Transferformate sowie die Bereitstellung von Forschungsdaten für andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Damit können wir die erfolgreiche Kooperation in der DeZIM-Forschungsgemeinschaft fortsetzen.

Rassismus im Sport

Im neuen Forschungsverbund „Diskriminierung und Rassismus“ (FoDiRa) wird Prof. Dr. Julia Becker, Sozialpsychologin am IMIS, zusammen mit Prof. Dr. Tina Nobis vom Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) Rassismus im Sport untersuchen. Sie erforschen beispielsweise, ob rassistische Zuschreibungen eine Rolle in der Besetzung von Spielpositionen und Führungsrollen in den Sportarten Fußball und Basketball spielen. „Obwohl Rassismus besonders im Fußball häufig zu beobachten ist und medial kontrovers diskutiert wird, gibt es bislang kaum systematische Forschung zum Thema Diskriminierung und Rassismus im Sport“, erklärt Prof. Becker.

Das Projekt „Räume in der Migrationsgesellschaft“ (RäuMig), das von Prof. Dr. Andreas Pott, Sozialgeograph am IMIS, PD Dr. Anna-Lisa Müller und Prof. Dr. Andreas Zick (Institut für interdisziplinäre Gewalt- und Konfliktforschung an der Universität Bielefeld, IKG) geleitet wird, erforscht die räumliche Dimension von Migrationsgesellschaften und der Aushandlung von Konflikten: Wie verändern sich lokale gesellschaftliche Kontexte und Konfliktdynamiken durch Migration und wie prägen umgekehrt lokale Räume Migrationsprozesse? Projektleiter Prof. Pott betont die Bedeutung der interdisziplinären und standortübergreifenden Herangehensweise dieses Projekts: „Die Förderung ermöglicht eine innovative Zusammenführung der Stärken des IMIS in der Migrationsforschung mit denen des IKG und des BIM in der Konflikt- und Integrationsforschung.

Mit der Aufstockung des erfolgreichen Langfrist-Projekts „Transnationale Perspektiven auf Migration und Integration“ (TRANSMIT), dessen IMIS-Modul Prof. Dr. Helen Schwenken leitet, können die bisherigen Forschungen zu Herkunftsregionen und Transitrouten von Migration aus Westafrika vertieft werden. Dabei werden insbesondere die Wechselwirkungen zwischen politischen Regulierungsversuchen und transnationalen (Re-) Migrationsprozessen in den Blick genommen. Die erhobenen empirischen Daten sollen in Zukunft für andere Forschende besser zugänglich gemacht und für eine interessierte Öffentlichkeit aufbereitet werden.

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(ado/07.01.22)

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