Wie eine Casting Show zum Symbol der Hoffnung wurde: Ein Lied für Nour

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Auch das ist eine Auswirkung der Globalisierung: Casting Shows wie Pop Idol (bei uns als DSDS bekannt) erobern die Welt. Ob in den USA, Asien, Afrika oder Australien – die Shows laufen auf der ganzen Welt nach gleichem Muster im Fernsehen. Sie zeigen, wie gleichgeschaltet unsere Welt in manchen Bereich ist, und wie ähnlich die Träume der Kinder sind. Denn überall beflügeln solche Sendungen die Fantasien von Menschen. Wie die von den Geschwistern Mohammed und Nour und ihren zwei Freunden. Die vier Kids leben im Gaza-Streifen, sind umgeben von zerbombten Häusern, Straßen, die in Schutt und Asche liegen, und einer ständigen militärischen Bedrohung. Und doch geht das „normale“ Leben weiter. Die vier Freunde toben, flitzen auf ihren Rädern an Stacheldraht-Grenzzäunen entlang, planschen im Meer – und träumen davon, wie so viele Kinder auf der Welt, eine berühmte Pop Band zu werden.

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Doch schon die Beschaffung von Instrumenten stellt eine große Herausforderung dar.  Denn in diesem Gebiet, dass von einer Sperranlage umgeben ist, sind selbst Dinge des täglichen Gebrauchs schwer zu beschaffen. Als die Kinder es dennoch schaffen, an Instrumenten zu kommen, gibt’s schon das nächste Problem: Nour darf als Mädchen gar kein Instrument spielen. Als Junge verkleidet tut sie es trotzdem. Und siehe da: Bald gelangen die Kids zu einem gewissen Ruhm und treten auf kleine Veranstaltungen und Hochzeiten auf. Das alles endet abrupt als Nour schwer an der Leber erkrankt und kurz danach stirbt. Vorher muss Mohammed seiner Schwester versprechen, dass er niemals aufhören wird zu singen. Und so bewirbt er sich Jahre später für die TV-Show Arab Idol, obwohl er den Gaza Streifen nicht verlassen darf. Auf abenteuerlichem Weg schafft er es über die Grenze nach Kairo ins Finale der Show. Dort wird er zum Publikumsliebling und gewinnt schließlich den Gesangswettbewerb. Der Film erzählt dabei die wahre Geschichte von Mohammed Assaf, der 2013 zum Arab Idol wurde und nach seinem Sieg von den Vereinten Nationen zum ersten Sonderbotschafter für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten ernannt wurde. Dabei zeigt der Film wie es sich lebt in einem Teil der Welt, das von Armut, Unterdrückung und Besatzung geprägt ist. Und der Film zeigt auch, dass selbst unter den schlimmsten Bedingungen Menschen es schaffen, für ein paar Stunden alles zu vergessen und Freude zu haben. Die Figur des jungen Mannes aus Gaza steht somit für die Hoffnung auf eine bessere Welt. (ado)

„Ein Lied für Nour“ wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet.

 

Kinostart: 1. Dezember

Originaltitel: Ya Tayr El Tayer / The Idol

Regie: Hany Abu-Assad

Mit: Tawfeek Barhom, Hiba Attalah, Qais Attalah, Ahmed Al Rokh, Dima Awawdeh u.v.a.

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