Mehr als eine halbe Million Deutsche sind Schwarz. So unterschiedlich ihr wirtschaftlicher und kultureller Hintergrund auch ist, so machen sie alle ähnliche Erfahrungen: Sie erleben Rassismus und werden oft als »nicht richtig« deutsch wahrgenommen. (Lesen Sie darüber mehr im ersten Afrozensus.) Dem setzt Black Heroes etwas entgegen: die Erfahrungen von mehr als zwanzig Schwarzen Menschen in Deutschland, die es hier trotz aller Widerstände zu etwas gebracht haben. Diese „Helden“ kommen aus den unterschiedlichsten Berufsbereichen. Sie sind Manager, Dirigent, Polizist und Pastor, Schriftstellerin, Degenfechterin, Psychotherapeutin und Stuntfrau.
Black Heroes stellt Personen vor, mit denen sich schwarze Menschen identifizieren können. Der Erfolg derer, die es trotz allem „geschafft haben“, soll vor allem Jugendliche dazu ermutigen, ihre Träume und Lebensziele zu verwirklichen. Zugleich zeigt das Buch, dass Schwarze Deutsche positive Beiträge zur Gesellschaft leisten, die oft nicht wahrgenommen werden. Und es gibt viel mehr von ihnen als die 22 Protagonist*innen, die in diesem Buch vorgestellt werden.
Beim ersten Durchblättern fragt man sich vielleicht, warum einige viel prominentere Schwarze Persönlichkeiten in dieser Hero-Auflistung fehlen. Aber es macht Sinn, nicht nur A-Promis vorzustellen. Denn Erfolg haben Schwarze in vielen Bereichen jenseits von Rollenklischees wie „Fußballer“ oder „Soul Sängerin“. Auch wenn sie oftmals schwereren Bedingungen begegnen, leben auch sie einen Alltag, der Teil der Normalität in einer multi-ethnischen Gesellschaft ist. Das wirkt empowernd für alle, die sich nun auch auf den Weg ins Berufsleben machen.
Kerstin Funkelstein-Kabengele und Guy Kabengele: Black Heroes. Schwarz – Deutsch – Erfolgreich, 154 Seiten, mit Illustrationen von Ayse Kling, Verlag Jacoby & Stuart, ISBN 978-3-96428-106-7, € 22,-
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(ado/01.01.2022)