Ergebnisse des ersten #Afrozensus wurden vorgestellt

Der #Afrozensus ist die erste umfassende Studie, die sich mit den Lebensrealitäten, Perspektiven und Diskriminierungserfahrungen von Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Menschen in Deutschland befasst. Das Bildungs- und Empowerment-Projekt Each One Teach One (EOTO) e.V. hat dazu gemeinsam mit Citizens For Europe (CFE) gUG und gefördert von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes eine Befragung unter mehreren Tausend Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Menschen in Deutschland sowie Interviews und Fokusgruppen mit Expert*innen aus dem Gesundheits- und Bildungsbereich durchgeführt.

Die Ergebnisse der Studie wurden am Dienstag, 30.11.21 auf einem digitalen Fachtag in Berlin vorgestellt.

6419 Personen haben den Fragebogen ausgefüllt. Einige ausgewählte Ergebnisse aus der Befragung: Anti-Schwarzer Rassismus ist verbreitet. Die Befragten nannten keinen Lebensbereich, in dem Diskriminierung und Rassismus keine umfassenden Probleme sind. So gaben beispielsweise 56 Prozent an, bereits grundlos von der Polizei kontrolliert worden zu sein. 90 Prozent sagten, dass ihnen nicht geglaubt wird, wenn sie Rassismus ansprechen.

Zwei Drittel der Afrozensus-Befragten (67,6 %) geben an, dass sie aufgrund rassistischer Zuschreibungen in der Schule/Universität bei gleicher Leistung schlechtere Bewertungen als andere Mitschüler*innen/Kommiliton*innen erhalten. Auch sind 71% der Befragten in Deutschland geboren, mehrsprachig und zwischen 20 und 30 Jahre alt – eine demographische Gruppe, die enorm zur Zukunftssicherung beitragen kann, und dennoch ausgegrenzt wird.

Die Studie zeigt aber auch, dass Anti-Schwarzer Rassismus durch Aktivismus aus den eigenen Communities abgeschwächt wird. z.B.  durch die Black Lives Matter Bewegung oder durch vermehrte Bildungsangebote. Geplant ist, den Afrozensus jährlich zu wiederholen.

Die Keynotes auf der Veranstaltung hielten Michaela Moua, Anti-Rassismus-Koordinatorin der Europäischen Kommission, und Prof. Dr. Maisha M. Auma, Hochschule Magdeburg-Stendal. Anschließend sprach Moderatorin Anne Chebu mit Thomas Heppener vom  Bundesfamilienministerium, Armand Zorn, SPD Bundestagsabgeordneter, Daniel Gyamera von EOTO und Prof. Maisha Auma darüber, welche konkreten Maßnahmen nun folgen sollen – zum Beispiel im Bildungsbereich und in Institutionen wie der Polizei.

Die Aufzeichnung der Veranstaltung können Sie HIER anschauen.

(ado/30.11.21)

 

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