Wie sieht das Leben für die Generation der „frei geborenen“ Südafrikaner aus? Sonwabiso Ngcowa gibt Einblicke in Bonn & Essen .

Die Demokratie Südafrikas ist volljährig – und mit ihr die Generation der „frei Geborenen“. Melanie Verwoerd, die im Parlament Nelson Mandelas an der neuen Verfassung mitschrieb, und der Autor Sonwabiso Ngcowa wollten wissen, wie es Südafrika und seinen jungen Menschen heute geht. Sie sind quer durch das Land gereist und haben die Lebensgeschichten von jungen Männern und Frauen gesammelt, die 1994 geboren sind.
Wie viel reicher als alle Zahlen und Statistiken ist die Ausbeute dieser Reise!
Schonungslos ehrlich erzählen die jungen Menschen von ihrem Leben: Von der attraktiven cross-gender Prostituierten, die unter einer Brücke schläft bis zur erfolgreichen Fashion-Designerin. Von dem jungen Musiker, der schon als Kind allein für viele Geschwister sorgte oder dem Studenten, der in der Enklave Orania ausschließlich unter Weißen  aufwuchs. Berührend, verstörend, bisweilen witzig und erstaunlich optimistisch sind ihre Geschichten, und sie bieten einen tiefen Einblick in den Zustand des modernen Südafrika.
Das Resümee ist eindeutig: Das Land bleibt seinen Kindern auch 21 Jahre nach dem Ende der Apartheid allzu viel schuldig. Die Stärke und Resilienz der jungen Generation, die nicht aufhört, an eine bessere Zukunft zu glauben, verdient dagegen größte Bewunderung.
Sonwabiso Ngcowa,1984 in Mpozisa im Ostkap Südafrikas geboren, wuchs im Township Masiphumelele bei Kapstadt auf. 2011 nahm er ein Studium der Human- und Sozialwissenschaften an der Universität von Kapstadt auf. Er veröffentlicht Romane und Kurzgeschichten, schreibt für die Cape Times und arbeitet als Mentor in Schreibwerkstätten für Jugendliche. Nanas Liebe (Peter Hammer Verlag, 2014) war sein erster ins Deutsche übersetzte Roman.

Am Sontag 14 Mai liest Sonwabiso Ngcowa ab 19:30 in Bonn. Mehr Infos

Am Montag 15 Mai  liest Sonwabiso Ngcowa in Rahmen der Reihe „Gesichter und Literaturen Afrikas“ in der Buchhandlung Proust in Essen. Mehr Infos.

 

Beide Lesungen werden von  Lutz van Dijk moderiert.
Lutz van Dijk, 1955 in Berlin geboren, war Lehrer in Hamburg, bevor er Mitarbeiter am Anne Frank Haus in Amsterdam wurde. Er promovierte über „Oppositionelles Lehrerverhalten 1933-1945“ und hatte eine tragende Rolle in der pädagogischen Friedensarbeit der 80er Jahre. Seit 2001 lebt er als Schriftsteller und Mitbegründer der südafrikanischen Stiftung HOKISA für von HIV/Aids betroffene Kinder und Jugendliche in Kapstadt.
Seine Romane und Sachbücher waren u.a. nominiert für den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis und den Deutschen Jugendliteraturpreis. 2001 erhielt Lutz van Dijk den Gustav-Heinemann-Friedenspreis, 2009 die Poetik-Ehrenprofessur der Universität von Oldenburg. Zuletzt erschien von ihm das Buch „Afrika – Geschichte eines bunten Kontinents“ (2. Aufl., Peter Hammer Verlag).

 

Der Eintritt beträgt 10€, erm. 8€

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