EMPOWERMENT DAY OBK (Oberbergischer Kreis)

DSC06752Zusammen mit der Afrika Union Gummersbach (AUG) und mit der Unterstützung der Caritas, die auf unbürokratische Weise ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, führten Engagement Global und die Fachstelle für Migration und Entwicklung NRW den ersten EMPOWERMENT DAY in einer zumindest für Nordrhein-Westfalen eher ländlich geprägten Region durch. Dies ist umso erwähnenswerter, nachdem die ersten beiden E-Days mit Essen und Bochum mitten im urbanen Ballungsgebiet NRWs per se – dem Ruhrpott – stattgefunden hatten. An den Planungen im Vorfeld wirkte auch der Integrationsbeauftragte der Stadt Gummersbach mit, der das Zustandekommen der Veranstaltung ebenfalls nach Kräften unterstützte. Das Motto der Afrika Union Gummersbach lautet „Gemeinsam sind wir stark“, und dieses Motto, das der erste Vorsitzende Herr Celestine Unaichi (Bild links im weißen Anzug) in seiner Begrüßungsrede bekräftigte, war Programm.

Man könnte meinen, dass in einer ländlich geprägten Region wie dem Oberbergischen Kreis in puncto afrikabezogene Aktivitäten nicht viel passiert, aber weit gefehlt. Zwar trifft man im Oberbergischen Kreis nicht auf eine Vereinslandschaft wie beispielsweise in den urbanen Zentren des Bundeslandes mit der weitaus größten afrikanischen Community Deutschlands. Während es in den Großstädten etliche Vereine mit einem konkreten Länder- oder Themenbezug gibt, kann man sich dort „diesen Luxus“ nicht leisten. So gesehen ist die Afrika Union Gummersbach kein Spezialist für ein bestimmtes Thema oder ein bestimmtes Land, sondern ein Allrounder. Im Gegensatz zu einer unter Umständen durch Konkurrenzkämpfe geprägten Vereinslandschaft in einigen Großstädten ziehen die Mitglieder der AUG alle an einem Strang, wenn es um die Berücksichtigung afrikanischer Interessen im Oberbergischen Kreis geht. Frau Eva-Maria Müller von der Caritas sowie der Integrationsbeauftragte des Kreises, Herr Dr. Christian Dickschen, die beide in der Begrüßungsrunde ausdrücklich die Arbeit der AUG lobten, haben es zumindest ein wenig leichter als ihre KollegInnen aus den Großstädten, wenn es darum geht, die organisierten afrikanischen Akteure vor Ort anzusprechen, ohne dabei jemanden ungewollt zu übergehen.

Im Fokus des Interesses des EMPOWERMENT DAY stand eindeutig das Thema Existenzgründung / „Migrationswirtschaft.“ Die ReferentInnen beleuchteten diesen komplexen Themenbereich aus verschiedenen Perspektiven und konnten mehrere Impulse für die „unternehmenslustigen“ Akteure vor Ort aussenden. So konnten vorhandene Ideen um neue Aspekte erweitert werden. Es wurde aber auch deutlich, dass es nicht nur um reine Geschäftsideen und den zu erwartenden Profit gehen soll: Wirtschaftlicher Erfolg befähigt die UnternehmerInnen auch dazu, einen größeren Beitrag für die Entwicklung ihrer Herkunftsländer zu leisten, sei es durch Rücküberweisungen, sei es durch konkrete Projekte, die man vor Ort realisiert. Das rege Interesse und die aktive Teilnahme vieler Anwesender an diesem Workshop ließen keinen Zweifel daran, dass sich im Oberbergischen Kreis wohl sehr wahrscheinlich in absehbarer Zeit in dieser Richtung etwas tun wird.

Der EMPOWERMENT DAY diente in erster Linie der Vernetzung und der Weiterqualifizierung. Aber an dieser Stelle ist ebenfalls unbedingt zu erwähnen, das sich im Rahmen der Veranstaltung auch die nächste Generation, also Kinder und Jugendliche, öffentlich zu Afrika bekannten: In der von den Klängen einer Kora (ein in weiten Teilen Westafrikas verbreitetes Saiteninstrument) begleiteten Kurzaufführung „Warum ich mich zu Afrika bekenne…“ sollte verdeutlicht werden, dass auch die in Deutschland geborene und hier sozialisierte Jugend dennoch nicht den Bezug zu Afrika verloren hat. Dies ist angesichts des demographischen Wandels in Deutschland auch nicht ganz unwichtig, wenn es beispielsweise um die Zukunft der deutsch-afrikanischen (Entwicklungs)Zusammenarbeit geht. Mit Kora-Musik und ausgelassenen Gesprächen klang der EMPOWERMENT DAY dann allmählich aus. Die AUG und die Fachstelle für Migration und Entwicklung NRW sind sich sicher, dass es heißen muss: „Fortsetzung folgt.“

Die Zusammenfassung der Workshops und weitere Bilder zu diesem E-Day finden Sie im Protokoll

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