Das Kongo Tribunal in Münster

Im Kongo sind in den letzten zwei Jahrzehnten etwa fünf Millionen Menschen Opfer der Konflikte geworden, doch die Täter blieben bis heute straffrei. Mit dem „Kongo-Tribunal“ realisierte der Schweizer Regisseur Milo Rau 2015 ein politisches Theater-und Filmprojekt, das den Krieg und Ausbeutung im Osten der Demokratischen Republik Kongo in seiner Widersprüchlichkeit aufzeigt.

Nach einem Film- und Diskussionabend in Solingen im letzten Herbst fand am 13. September auch in Münster eine Auseinandersetzung mit den Themen Menschenrechte und Krieg im Kongo statt. Die Pax Christi-Kommission Solidarität mit Zentralafrika und die Gesellschaft für bedrohte Völker zeigten und diskutierten das Filmprojekt, bei dem nicht Schauspieler, sondern Kriegsopfer, Milizionäre, Verantwortliche der Konzerne und Regierung und Oppositionelle und Nichtregierungsorganisationen real zusammengebracht wurden. Die Suche nach der Wahrheit war das große Anliegen des Tribunals. Auch wenn es ein symbolisches Tribunal war, weckte es doch Hoffnungen auf die Möglichkeit eines wirklichen Tribunals mit dem Ziel von Gerechtigkeit und einem künftigen Leben in Würde für die Menschen im Ostkongo.


Im engagierten Podiumsgespräch diskutierten Reinhard Voß (rechts im Bild), ehemaliger Generalsekretär von Pax Christi Deutschland, der über drei Jahre für die kirchliche Kommission Justitia et Pax in der DR Kongo arbeitete, und Kajo Schukalla von AfrikaFachgruppe der Gesellschaft für bedrohte Völker mit dem Publikum. Souverän moderiert wurde die unter Corona-Bedingungen stattgefundene Veranstaltung von Maria Buchwitz von Pax Christi.

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