Die Stiftung Entwicklungszusammenarbeit (SEZ) lud vom 23. bis zum 25. September 2020 21 Journalistinnen aus verschiedenen Ländern zu einem fachlichen Austausch ein. Das Treffen, das ursprünglich als Präsenzveranstaltung geplant war, musste wie so viele Veranstaltungen in diesem Jahr wegen Corona digital durchgeführt werden. Trotz des einen oder anderen technischen Problems, trafen sich 21 Frauen aus Deutschland, Tunesien und Burundi an drei Abenden auf Zoom, um über globale Perspektiven des Journalismus sowie Möglichkeiten, Hindernisse und Erfahrungen als Frau zu diskutieren.
Es ging dabei um Wissenstransfer und gemeinsame Lernprozesse, insbesondere im Hinblick auf globale Verantwortung – und welche Rolle die Medien dabei einnehmen. Wie wird z.B. über die nachhaltigen Entwicklungsziele berichtet? Welche Perspektiven werden durch wen bestimmt? Wie kann über gesellschaftliche Probleme berichtet werden – vor allem auch dort, wo Regierungen das unterbinden?
Es ging bei dem Austausch auch um die besonderen Herausforderungen für Frauen in Medienberufen. In Ländern wie Burundi und Tunesien ist der Berufszweig noch stärker von Männern dominiert als hierzulande. Wer als Frau diesen Beruf ergreift, ist mit vielen zusätzlichen Schwierigkeiten konfrontiert. In Ländern, wo auch noch die Pressefreiheit eingeschränkt ist, kann es sogar lebensbedrohlich sein, eine Radiosendung zu moderieren oder über bestimmte Themen zu berichten. Selbst Berichte über harmlose Themen wie Schmink- oder Modetipps können geahndet werden. Einschüchterungen durch Drohungen und Vergewaltigungen sind keine Seltenheit, wie zwei Teilnehmerinnen berichteten. Einige der Teilnehmerinnen leben heute als Geflüchtete in Deutschland und Frankreich, weil sie ihre Länder auf Grund ihrer Berichterstattung verlassen mussten. Diskutiert wurde daher auch, wie Frauen im globalen Norden ihre Berufsgenossinnen in solchen Ländern unterstützen können. (ado, 01.10.2020)
