Multiplikatoren+ Wochenende fand in Berlin statt

Auf Einladung von Migrafrica kamen über 50 Interessierte am Wochenende vom 3. bis 5. November nach Berlin zum Multiplikatoren+ Workshop, um über Teilhabe und Partizipation von Migrant*innen zu diskutieren.

Das Wochenende begann mit einer Kennenlernrunde, gefolgt von einem Input von Eine Welt Netz (EWN)-Promotor Serge Palasie, der einen kurzen historischen Überblick der Geschichte des Kolonialismus und dessen Auswirkungen bis heute gab.

Am Samstag stellte Amanuel Amare kurz den Verein Migrafrica vor, der 2013 erst gegründet wurde und bisher schon über 30 Projekte durchgeführt hat. Auffallend ist, wie wenig die afrikanische Diaspora sich politisch engagiert. „Warum beteiligen sie sich nicht? Fühlen sie sich nicht angesprochen? Sehen sie keine Vorbilder?“ fragte Amare.

Anschließend versuchten die Teilnehmer*innen auf genau diese Fragen Antworten zu finden und diskutierten in fünf Arbeitsgruppen, wie die afrikanische Diaspora für eine größere Beteiligung an gesellschaftspolitische Prozesse aktiviert werden könne. Mit der älteren Generation der aus Afrika eingewanderten, sei das Ziel nicht zu erreichen, befürchteten die Teilnehmenden. Diese Generation sei noch sehr stark mit den Heimatländern verbunden. Deshalb läge es an die junge Generation, zumal auch viele in Deutschland geboren sind, dieses Ziel voranzutreiben.

Um das Ziel zu erreichen, definierten die Teilnehmer*innen fünf gesellschaftliche Bereiche, in denen mehr Partizipation von Menschen mit Migrationsbiographien angestrebt werden sollte.

In Gruppen diskutieren sie die Hindernisse und Herausforderungen, und zeigten mögliche Wege auf, die zu Veränderungen führen könnten. Dabei richtete sich der Schwerpunkt der Diskussionen auf Zugänge zum Arbeitsmarkt durch Chancengleichheit, (Anti-)Rassismus im Bildungsbereich und in den Medien, sowie auf das Thema Integration. Auch über Entwicklungspolitik wurde disktuiert, wobei viele Teilnehmende der Meinung waren, dass Entwicklungshilfe durch westliche Regierungen keine wirkliche Hilfe sei und den Ländern mehr schade als dass sie ihnen nützt.

Am Nachmittag gab es einen Impulsvortrag von Peter Krahl (BMZ), der zunächst auf die positiven Aspekte der Einwanderung einging und anschließend die Arbeit des Ministeriums kurz zusammenfasste. Danach stieß Aminata Touré (Landtagsabgeordnete in Schleswig-Holstein) zur Gruppe und stellte sich gemeinsam mit Peter Krahl und Serge Palasie den Fragen der Teilnehmenden.

Bevor die Teilnehmer*innen am Sonntag wieder abreisten, reflektierten sie das Wochenende gemeinsam. Für viele war das „Multiplikatoren+“ Wochenende ihr erster Besuch auf einer solchen Veranstaltung, in dem es um entwicklungspolitische Inhalte ging, die für sie relevant waren. Sie fühlten sich durch das Wochenende gestärkt und ermutigt, sich gezielter für ihre Themen einzusetzen.

Aber auch Teilnehmende, die bereits in Vereinen und Initiativen aktiv sind oder schon lange in Deutschland leben, konnten Impulse für sich und die Arbeit in ihren Organisationen mitnehmen. (ado)

 

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