Welche Rolle spielte Deutschland in der Kolonialgeschichte? Und welche Auswirkungen haben die Verstrickungen von damals bis heute? Eine kleine Ausstellung mit dem langen Namen „Sichert(e) sich auch unser Land einen Platz an der Sonne? Der lange Schatten der deutschen Kolonialzeit“ im Stadtmuseum Düsseldorf erklärt den transatlantischen Dreieickshandel auf anschauliche Weise auf 6 Rollups. Vertiefende Informationen können Besucher*innen über die eingebetteten QR-Codes abrufen. Neben den Rollups sind auch drei Originalgemälde des Künstlers Naseer Alshabani zu sehen.
In Anwesenheit des Künstlers wurde die Ausstellung am Samstag 20.11. mit einem Vortrag durch Serge Palasie, Fachpromotor im Eine Welt Netz NRW eröffnet. Davor gab es Grußworte von der Museumsleiterin Dr. Anna. und von Stephanie Widholm, die neue Geschäftsführerin des Eine Welt Forums Düsseldorf.
Serge Palasie erklärte, welche Waren gehandelt wurden, wer davon profitierte, und wie der Sklavenhandel als Treibkraft zur Entwicklung des globalen Nordens beitrug. Welche Verflechtungen es zwischen der damaligen Finanzwelt, den Handelsgesellschaften und Kaufleuten gab, wird ebenfalls deutlich. Vor allem macht die Ausstellung sichtbar, wie der globale Norden bis heute vom damaligen Sklavenhandel und von der Kolonialzeit profitiert. Die Bilder Naseer Alshabanis veranschaulichen, wie gefährlich ein „weiter so“ für den globalen Norden ist. Durch die bis heute herrschenden ausbeuterischen Handelsbeziehungen zu den Ländern Afrikas sägt der globale Norden an der eigenen bequemen Sonnenliege, die zusammenzukrachen droht.
Die Ausstelung ist bis einschließlich 02.01.2022 in den Öffnungszeiten des Stadtmuseums zu sehen und kann danach für andere Standorte ausgeliehen werden. Bei Interesse: Serge.Palasie@eine-welt-netz-nrw.de
Stadtmuseum Düsseldorf, Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf
(ado/23.11.21)