La Mélodie: Der Klang von Paris
Wer über die Feiertage mit der ganzen Familie ins Kino möchte, ist bei diesem Film genau richtig. Der Film erzählt eine klassische Geschichte von Underdogs, die vielen Widrigkeiten zum Trotz ihr Ziel am Ende doch erreichen.
Klassische Musik gehört nicht zum Alltag der Kids an der Pariser Vorort-Schule, an der Simon Daoud (Kad Merad) als Geigenlehrer anheuert, weil seine Konzertkarriere gerade nicht so gut läuft. Auf die Frage, welche klassischen Komponisten sie kennen, fällt den Kindern nur „Céline Dion“ und „Wolfgang Amadeus Beethoven“ ein. Ein musikalisches Bildungsprojekt soll das ändern. Daoud soll einer Klasse unterpriviligierter Multi-Kulti-Schüler*innen nicht nur das Geigenspiel beibringen, sondern sie fit für einen Orchester-Auftritt in der Philharmonie machen. Da ahnt man schon, was kommt. Aber das ist nicht schlimm, denn nichts wärmt das Herz besser als die Geschichte von Benachteiligten, die es schaffen. Der Film gibt Einblicke in die Lebenswelten der Kinder und somit in die Pariser Migrationsgesellschaft. Da ist der dicke schwarze Junge, Arnold, der bei seiner alleinerziehenden senegalesischen Mutter aufwächst, die für die schrägen Geigentöne zunächst nichts übrig hat. Zum Üben muss er aufs Dach steigen. Da ist der Junge mit arabischem Migrationshintergrund, dessen Vater ihm das Geigenspiel gar gänzlich verbietet. Sein Sohn soll lieber Fußball spielen. Zwischendurch fällt auch noch der Unterrichtsraum einem Feuer zum Opfer und Daoud bekommt das verlockende Angebot, mit einem Quartett auf Tour zu gehen. Sie ahnen schon, wie es weiter geht, oder?
Klar, dass am Ende diese sozial benachteiligten Kinder es doch in die Philharmonie schaffen. Das hier ist leichte Filmkost mit einem Cool-Runnings-Effekt. Wenn man sieht, wie Arnolds Liebe zu seinem Instrument wächst und mit welcher Hingabe er übt – da wird einem warm ums Herz. Nach dem großen Auftritt der Kinder in der Philharmonie verlässt man glücklich das Kino. Es ist wie ein im Märchen, und so soll es an Weihnachten auch sein.
Ein Musikprojekt, wie im Film geschildert, gibt es in Frankreich übrigens tatsächlich. Seit 2010 bekommen Kinder aus sozial benachteiligten Familien im Rahmen des Démos-Projekt kostenlosen Musikunterricht und lernen, im Orchester zu spielen. Höhepunkt ist, wie im Film, der Auftritt im Konzertsaal der Philharmonie von Paris.
(ado)
Kinostart: 21. Dezember
Regie: Rachid Hami
Mit: Kad Merad, Samir Guesmi, Renély Alfred, Zakaria-Tayeb Lazab, Tatjana Rojo, Slimane Dazi u.v.a.