Baumwolle ist einer der begehrtesten Rohstoffe weltweit. Die Textil- und Bekleidungsindustrie setzt unverändert auf das Naturprodukt. Doch im Schatten der Baumwollfelder
gedeihen Sklavenhandel und Kinderarbeit.
Rund 40 Prozent unserer Kleidungsstücke bestehen aus Baumwolle. Viele verbinden mit diesen Fasern das Gefühl von Natur pur, wollen mit dem Tragen von „natürlicher” Kleidung der Erde und den Menschen Respekt zollen.Doch wie die Baumwolle angebaut wird und unter welchen Bedingungen sie geerntet und weiter verarbeitet wird, wissen nur die Wenigsten.
Ein Großteil unserer Baumwolle kommt aus Afrika, wo die Existenz von rund 16 Millionen Bauern von dem Rohstoff abhängt. Eines der wichtigsten Anbaugebiete reicht über die Grenzen von drei Staaten: Mali, Burkina Faso und Elfenbeinküste. Wie überall auf der Welt, ist auch dort die Kinderarbeit verboten.
Die Realität sieht anders aus: Nicht selten müssen Kinder bis zu zwölf Stunden am Tag Baumwolle pflücken. Manchmal zahlen Baumwollproduzenten den Familien ein bisschen Geld dafür, dass sie ihre Kinder zum Arbeiten schicken. Andere rekrutieren Kinder in Schulen. Statt Lernen steht Ernten auf dem Stundenplan und als Lohn gibt es ein Bonbon für jeden.
Filmautorin Vanina Kanban zeigt in ihrer Dokumentation die hässliche Wahrheit auf den Baumwollfeldern. Diese Kinder werden angelockt, ausgebeutet, illegal gehandelt, gezwungen in unerträglicher Hitze für einen Hungerlohn zu arbeiten. Die Erwachsenen sind Zeugen des Betrugs einer milliardenschwerden Industrie. Sie schauen weg, geben vor, machtlos zu sein oder dulden es stillschweigend.
Den Film können Sie unter http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=39418 sehen.