Zum zweiten Mal findet das Kurzfilmfestival komplett online statt. Die 67. Ausgabe des Festivals präsentiert bis zum 10. Mai knapp 400 Filme, die die Kreativität und Diversität des Kurzfilmformats weltweit zeigen.
Das Thema dieses Jahr „Solidarität als Störung“ begreift Solidarität als politisches Projekt. In vier Profilen werden herausragende Filmemacherinnen und Künstler mit Werkschauen vorgestellt. Diese sind die Künstler Baloji, Belgien/Kongo; Melika Bass, USA; Marie Lukáčová, Tschechien, und Salla Tykkä, Finnland.
Baloji Tshiani war Gründungsmitglied der Hip-Hop-Gruppe Starflam und trat in den 90er-Jahren auch als MC Balo auf. Nach einem Jahrzehnt voller Reime über fadenscheinige Politik, das vor Engstirnigkeit triefende Europa und das jugendliche Streben nach Freiheit setzte Baloji seinen Weg allein fort. 2007 erschien sein erstes Soloalbum Hotel Impala, auf dem er über sein Leben, die Beziehung zu seiner Mutter und die Gegenwart reflektiert.
„Meiner Meinung nach ist es sinnvoll, alles als Ganzes zu betrachten, um die Erfahrung vollkommener zu gestalten“, sagt der Künstler, der als Filmemacher daher seine Erfahrungen aus der Musik & Videoszene einfließen lässt. Als Filmemacher führte Baloji bisher bei sechs Kurzfilmen Regie. Vier davon sind in der Werkschau zu sehen:
Kaniama Show, eine Satire auf das afrikanische Propagandafernsehen, Peau de Chagrin / bleu de nuit, eine Reflexion über Beziehungen, ZOMBIES, ein mehrfach preisgekrönter Experimentalfilm über die freiwillige Unterwerfung und die moderne Nutzung von Smartphones, und Never Look at the Sun, ein Film, in dem er Kritik übt an dem Aufhellen der Haut und gleichzeitig der Frage nachgeht, warum schwarze Menschen sich so etwas antun.
Am Sa. 08.05. gibt es um 21:00 Uhr ein Q&A mit dem Künstler.
Weitere Filmemacher aus Afrika/der afrikanischen Diaspora, die auf dem Festival vertreten sind, sind: Jyotti Mistry aus Österreich/Südafrika mit „Cause of Death“, Didi Cheeka aus Nigeria mit „Memory Also Die“, Mouaad el Salem aus Belgien/Tunesien mit „This Day Won’t Last“, Gwanza Moise aus Ruanda mit „Sensory Overload“, Selly Rabe Kane aus Senegal mit „Tang Jër“, Lindiwe Makgalemele aus Südafrika mit „The Town“ und Bruna Carvalho Almeida / Brunna Laboissière aus Brasilien/Algerien mit „I Look Forward to Our Independence“.
Am 10. Mai werden die besten Filme in einer Online-Preisverleihung prämiert.
Eröffnung und Preisverleihung können frei über die Website des Festivals sowie auf Vimeo und Facebook verfolgt werden. Auch der Festival Space ist online frei zugänglich. Der digitale Raum soll den Austausch zwischen Filmemacher*innen und ihrem Publikum in einer ungezwungenen Atmosphäre ermöglichen. Es gibt Musik, die Getränke muss sich jede*r selbst besorgen. Zutritt zum Festival Space ab dem 1. Mai, 22 Uhr: https://spatial.chat/s/kurzfilmtageoberhausen
Festivalpass: 15 Euro
Kinder- und Jugendpass: 5 Euro
Bezahlbar via PayPal, Kreditkarte oder Sofortüberweisung hier:
https://kurzfilmtage.filmchief.com/hub/tickets
(ado/01.05.21)