Erinnerung an koloniale Verbindungen zwischen Kamerun und Düsseldorf

Am 20. Mai, dem Nationalfeiertag Kameruns, lud der Arbeitskreis Düsseldorf postkolonial zu einer Aktion im Zoopark in der Landeshauptstadt ein. Die Aktion erinnerte an die kolonialen Verbindungen Deutschlands zu diesem afrikanischen Staat. Kamerun war bis 1919 deutsche Kolonie. Der deutsche Einfluss währte jedoch noch viel länger nach. Gegenwärtig gibt es in Kamerun einen kriegerischen Konflikt, dessen Wurzeln in der Kolonialzeit liegen.

Ein Düsseldorfer aus Kamerun, Josef Mambingo ca. 1921

Der Düsseldorfer Zoo stellte seit den 1880er Jahren Tiere aus kolonialen Gebieten in Afrika und eben auch aus Kamerun aus. Im Zoo gab es auch bis 1944 zahlreiche Veranstaltungen, bei denen Menschen zur Schau gestellt wurden. Für die Ausstellung „Schaffendes Volk“ hatten der Zoo und das Löbbecke-Museum 1937 eine „Kolonialschau“ über Kamerun entwickelt: Tiere, Pflanzen, Menschen und Grundlagen deutscher Kolonialwirtschaft aus Kamerun wurden den Düsseldorfern präsentiert. Die Kolonialschau zeigte außerdem Objekte, die die Produktion von Bananen, Palmöl, Gummi und Kakao auf den deutschen Plantagen in Kamerun dokumentierten.

Die Aktion im Zoopark zeigte an vier Stationen einige konkrete Beispiele der kolonialen  Verbindungen zwischen Düsseldorf und Kamerun auf.

Besucher*innen des Parks konnten sich über Verbindungen zu Kamerun informieren

An jeder Station konnten Besucher*innen eine Frage mit Doktorand*innen aus Kamerun diskutieren. So hieß es an einer Station beispielsweise: „Welcher Kameruner arbeitete während der NS-Zeit als städtischer Angestellter im Zoopark?“  Die Besucher*innen erfuhren dann, dass der Kameruner Josef Mambingo als Soldat in der deutschen Kolonialarmee gedient hatte und 1913 als persönlicher Assistent des Hauptmanns Lang nach Deutschland kam.  Ab den 20ern bis zu seinem Tod im Jahr 1952 lebte er mit seiner Familie in Düsseldorf . Ab 1935 arbeitete er im Zoo als städtischer Angestellter, auch während der Kolonial-Ausstellung 1937.

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