23. August: Internationaler Tag der Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung

Seit 1998 wird der 23. August als „Internationaler Tag der Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung“ von der UNESCO begangen.

Ehem. Sklavenfort in Elmina (Ghana)- von hier aus wurden Menschen wie Fracht verschifft.

Der Tag regt dazu an, über die historischen Ursachen, Methoden und Konsequenzen des Sklavenhandels nachzudenken. Sklaverei bedeutet die völlige Entrechtung von Menschen. Es ist ein Herrschaftsverhältnis, bei dem Menschen als Eigentum anderer angesehen und behandelt werden.

„Door of no return“, Cape Coast (Ghana): Wer durch diese Tür ging, kam nicht zurück.

Schon in der Antike gab es Sklaven. Später florierte Jahrhunderte lang der transatlantische Sklavenhandel, bis 1807 die Einfuhr von Sklaven nach Großbritannien und den Vereinigten Staaten verboten wurde. Es dauerte weitere 26 Jahre, bis in GB 1833 schließlich die Sklaverei selbst offiziell abgeschafft wurde. In den USA wurde die Sklaverei erst 1865 als verfassungswidrig erklärt.

Aus der Ausstellung „Schwarz ist der Ozean“

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vierbietet seit 1948 jede Form von Sklaverei. Seit 2001 werden Menschenhandel und Sklaverei von der internationalen Gemeinschaft als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkannt. Trotzdem existiert Sklaverei in unterschiedlichen Formen bis heute weiter. Zur modernen Sklaverei gehören der Menschenhandel und unterschiedliche Formen der Zwangsarbeit. Wie viele Menschen versklavt sind und völlig ohne Rechte zur Arbeit gezwungen werden, dazu gibt es keine genauen Zahlen, nur Schätzungen.

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt die Zahl der Zwangsarbeiter weltweit auf über 21 Millionen Menschen. (mehr dazu hier) Deutschland ist der 3. größte Importeuer von Produkten, die von Menschen produziert werden, die unter menschenunwürdigen und sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten.

Dazu zählen 5.5. Millionen Kinder, die in sklavenähnlichen Verhältnissen in Steinbrüchen, auf Plantagen oder als Haussklaven arbeiten – die meisten von ihnen in Afrika und Asien. Ebenso Millionen von Frauen, die als Zwangsprostituierte oder in verarbeitenden Unternehmen wie zum Beispiel in der Textilindustrie unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten.

Über den transatlantischen Sklavenhandel und seine Folgen informiert auch die Ausstellung „Schwarz ist der Ozean“ des Eine Welt Netz NRW, die hier ausgeliehen werden kann. (ado)

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