Im Ruhrgebiet leben mehr als fünf Millionen Menschen aus über 180 Ländern. Gerühmt wurde der Ruhrpott immer als Schmelztiegel: Ist er das heute noch? Und war das Ruhrgebiet früher wirklich so divers? Auf einer Reise der Autorin Katja Nellissen durch verschiedene Städte im Revier berichten Menschen mit und ohne Migrationshintergrund von ihren Erfahrungen.
In Dortmund lebt die Rentnerin Gerda Horitzky in einem klassischen Zuwandererstadtteil. Hier kommen ständig neue Menschen an, andere gehen, und die Welt der 79-Jährigen ändert sich schneller, als ihr lieb ist. Eine enge Beziehung zu den Nachbarn ist kaum noch möglich.
Früher war das anders im Pott. Daran erinnern sich die Kabarettistin Gerburg Jahnke und der ehemalige Bergmann Jürgen Jakubeit. Beide sind in Zechensiedlungen groß geworden, in denen das gemeinsame Leben rund ums Bergwerk wichtiger war als kulturelle Unterschiede.
Während der türkische Bergmannssohn Fevzi Erdemli in Bergkamen eine erstaunliche Karriere gemacht hat, versuchen Streetworker im armen Essener Norden, zumindest die schärfsten Konflikte zwischen den Bewohnern in den Griff zu bekommen. Und die Geschichte der Essener Band Banda Senderos zeigt, dass es manchmal schon reichen kann, ans andere Ende der Stadt zu fahren, um Gräben zu überwinden.
Zu sehen ist die Doku auf ZDFinfo am Dienstag 28.12.21 um 20.15 Uhr und danach ein Jahr lang in der ZDFmediathek.
(27.12.21)