Zur Auftaktveranstaltung von MiGlobe trafen sich am 7. Dezember zahlreiche Kommunalvertreter*innen und entwicklungspolitische Akteur*innen im Dortmunder Rathaus.
Der MiGlobe Beraterpool, der aus migrantischen Experten unterschiedlicher Fachrichtungen besteht, bietet „Neue Chancen für die kommunale Entwicklungspolitik“. Wie diese neuen Chancen aussehen können, dazu gaben die MiGlobe Berater*innen, die Träger und Kooperationspartner (Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, Eine Welt Netz NRW, Forum für soziale Innovation) ausführliche Einblicke. Die Gäste erfuhren von der Entstehungsgeschichte des Beraterpools und erste Beratungserfolge wurden vorgestellt. Die Städte Dortmund, Hattingen, Köln und Solingen wurden bereits durch MiGlobe beraten. In einer Talkrunde berichteten Vertreter*innen aus diesen Städten von den Einsätzen „ihrer“ MiGlobe-Berater*innen. Sie erzählten, um welche Herausforderungen es ging und wie sie gemeinsam mit den Berater*innen Lösungen erarbeitet haben.
In ihrer Begrüßung hatte Stadträtin Diane Jägers bereits auf Bereiche hingewiesen, in denen Brückenbauer eine wichtige Rolle spielen könnten. Selbst in einer Stadt wie Dortmund, in der mehr als 1/3 der Bevölkerung einen migrantischen Hintergrund hat, gäbe es Bereiche, in denen diese Bevölkerungsgruppe kaum repräsentiert sei. „Es ist genauso schwierig, Menschen mit Migrationshintergrund wie Frauen in die Feuerwehr zu kriegen“, sagte die Stadträtin. Auch in anderen Bereichen gelte es darum, Vorbehalte abzubauen damit alle Bewohner städtische Angebote annehmen und sich der Stadt zugehörig fühlen. Hier sah Frau Jägers eine besondere Chance für die Zusammenarbeit mit MiGlobe. Die Berater und Beraterinnen könnten dabei helfen Hemmungen und Bedenken in den Communities abzubauen.
„Beim Thema Migration sind wir in Dortmund gut aufgestellt“, konstatierte Christoph Struß vom Agenda Büro der Stadt, und räumte dann aber ein „aber bei Veranstaltungen fehlen viele Akteure“.
Kevin Matuke, Mitglied des Integrationsrats der Stadt Dortmund und MiGlobe erklärte, warum es manchmal schwierig sei zueinander zu finden. Zum einen herrschen oftmals noch Berührungsängste im Umgang mit Behörden und Verwaltungen. Hinzu kommt, dass viele Vereine ihre Arbeit und ihr Engagement gar nicht als kommunale Entwicklungspolitik verstehen.
Um migrantische Akteure mehr in entwicklungspolitische Aktivitäten der Stadt einzubinden, hat Matuke als Berater in Dortmund die Veranstaltungen aus dem umfangreichen Jahresprogramm der Stadt ausgesucht, die für Migranten interessant sein könnten. Dann wurden die Akteure gezielt angesprochen und zu den Veranstaltungen eingeladen.
Hans Wietert-Wehkamp, Leiter des Instituts für soziale Innovation hob hervor, dass eine wichtige Voraussetzung für die Beteiligung von MSOs deren Stärkung und Qualifizierung sei.
In kurzen Dialogforen gab es Gelegenheit, Fragen über das Angebot zu stellen. Bei einem leckeren Buffet mit afrikanischen Köstlichkeiten fanden auch nach Ende der Veranstaltung noch viele Gespräche in lockerer Runde statt.
MiGlobe ist ein Angebot der SKEW, Servicestelle Kommunen in der Einen Welt. Die SKEW steht Kommunen als Partner zu Fragen der kommunalen Entwicklungspolitik zur Seite. Ab sofort können Kommunen in NRW, die ihre kommunale Entwicklungspolitik interkultureller gestalten möchten, eine Beratung und Begleitung durch MiGlobe bei der SKEW beantragen. Der Service ist für Kommunen kostenlos. Die Berater*innen rechnen direkt mit der SKEW ab.
Mehr Informationen finden Sie auf den Webseiten der SKEW und MiGlobe.