#BlackLivesMatter
Nach der Ermordung des Schwarzamerikaners George Floyd am 26. Mai in Minnesota fanden in Berlin und München schon am letzten Wochenende Solidaritätskundgebungen mit den Demonstranten in zahlreichen Städten der USA statt. In Berlin gingen rund 1500 Menschen am Pfingstsonntag auf die Straße, um gegen Polizeigewalt und Rassismus zu demonstrieren, in München waren es rund 300 Leute. Dieser Mord an einem unbewaffneten Schwarzen durch einen weißen Polizisten reiht sich in eine lange Reihe ähnlicher Mordfälle und brutaler Gewalt gegen schwarze Menschen ein. Seit dem Fall von Rodney King im Jahr 1991 ist es nach solchen Taten immer wieder zu Ausschreitungen gekommen – nicht nur wegen der Gewalt, sondern auch weil Polizisten und andere weiße Täter in den meisten Fällen straffrei davonkommen. Im Sommer 2013 wurde die #BlackLivesMatter Bewegung von Schwarzen Aktivist*innen ins Leben gerufen, nachdem auch der Mörder von Tryvon Martin von einem US-Gericht frei gesprochen wurde. Der unbewaffnete Jugendliche wurde 2012 von einem Vigilanten erschossen, weil er ihm „verdächtig“ vorkam.
Doch selbst nach 2013 ging das Morden durch weiße Polizisten weiter. Nur einige wenige Beispiele aus den letzten Jahren sind die Erschießung von Philando Castile während einer Verkehrskontrolle in Minnesota und die Ermordung von Alton Sterling in Louisiana in 2016, die Quasi-Hinrichtung von Samuel DuBose in 2015, der von einem Polizisten bei einer Verkehrskontrolle mit einem Kopfschuss getötet wurde, die Erschießung des Kindes Tamir Rice (12 Jahre alt!), der mit einer Spielzeugwaffe herumhantierte, die Ermordung Walter Scotts, der von einem Polizisten acht Mal in den Rücken geschossen wurde … in all diesen Fällen sind die Polizisten-Täter freigesprochen wurden.
Und nun George Floyd. Das Maß ist voll.
Schwarze in den USA haben eine 250% höhere Wahrscheinlichkeit von der Polizei umgebracht zu werden als Weiße. Der Sender Al Jazeera hat am 31. Mai eine Landkarte veröffentlicht, die deutlich macht, wo es sich als schwarzer Mensch in den USA besonders gefährlich lebt.
Am kommenden Samstag (6. Juni) finden in zahlreichen Städten weltweit Demos gegen Rassismus statt. Denn das Problem ist nicht auf die USA beschränkt. In NRW wird u.a. in Köln, Düsseldorf, Dortmund und Wuppertal zu Silent Demos aufgerufen. Die Demos starten jeweils um 14 Uhr. Einzelheiten dazu HIER . Je mehr Menschen ihre Stimmen (bzw. Plakate – es handelt sich ja um Schweige-Demos) gegen Rassismus erheben, desto besser. Denn gegen Rassismus können wir als Gesellschaft nur gemeinsam antreten. (ado)