Alles halb so schlimm? Der Integrationsbarometer 2018 zeigt: In den Medien ist die Stimmung schlimmer als in der Bevölkerung

SVR Vorsitz. Prof. Dr. Thomas Bauer und SVR-Mitgl. Prof. Dr. Claudia Diehl bei der Vorstellung des Integrationsbarometers. Rechts im Bild Anette Widmann-Mauz © SVR/Hartmann

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) hat zum zweiten Mal bundesweit eine repräsentative Befragung von Personen mit und ohne Migrationshintergrund zum Stand der Integration durchgeführt. Die erste Studie wurde 2016 durchgeführt. Werden beide Studien miteinander verglichen, zeigt das Ergebnis, dass Menschen mit wie ohne Migrationshintergrund das Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft insgesamt weiterhin positiv bewerten . Dies gilt besonders dort, wo kulturelle Vielfalt im Alltag erlebt wird. Dass Menschen im Osten Deutschlands das Zusammenleben skeptischer bewerten als im Westen, lässt sich vor allem mit geringerem Kontakt zu Zugewanderten erklären. Ein niedriger Bildungsstand und/oder Diskriminierungserfahrungen führen eher zu einer negativen Einschätzung. Insgesamt kommen Frauen zu einem positiveren Urteil als Männer. Gegenüber Flüchtlingen ist die Haltung der Bevölkerung differenziert: Die Mehrheit will weiter Flüchtlinge aufnehmen, aber ihren Zuzug begrenzen.

„Am besten können etwaige wechselseitige Vorbehalte in der persönlichen Begegnung abgebaut werden“, kommentiert der SVR-Vorsitzende Prof. Dr. Thomas Bauer den Befund.

Auch Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, sieht die Vorteile der persönlichen Begegnungen. „Die Einstellungen in der Bevölkerung sind besonders positiv, wo direkte Kontakte in der Nachbarschaft, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz bestehen. Genau deshalb ist es so wichtig, Gelegenheiten und Orte der Begegnung und des guten Zusammenlebens zu schaffen“, sagte sie.

Das SVR-Integrationsbarometer ermittelt regelmäßig, wie die Bevölkerung das Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft in den vier Teilbereichen Arbeit, Bildung, soziale Beziehungen und Nachbarschaft bewertet. Aufgegriffen werden auch wechselnde Aspekte der Debatten um Integration und Migration.  Die Befragung zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung – ob mit oder ohne Migrationsbiographie, bereit ist Geflüchtete aufzunehmen. Gleichzeitig wollen asie aber eine Begrenzung des Zuzugs.

Die Befragungen für das Integrationsbarometer 2018 wurden zwischen Juli 2017 und Januar 2018 unter einer repräsentativen Bevölkerungsgruppe von Personen mit und ohne Migrationshintergrund durchgeführt.

Wer sich für die komplette Studie interessiert, findet sie hier.

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