Alle brüsten sich mit ihren tollen Compliance Richtlinien und werben mit fair gehandelten Produkten. Doch eine aktuelle Oxfam-Studie zeigt: Supermärkte im globalen Norden tun zu wenig, um Menschenrechte in ihren Lieferketten zu schützen. Und am wenigsten kümmert es die deutschen Discounter und Supermärkte unter welchen Bedingungen ihre Produkte hergestellt werden.
Für den Supermarkt-Check hat Oxfam öffentlich zugängliche Informationen von 16 der größten und am schnellsten wachsenden Supermärkte in Deutschland, den Niederlanden, den USA und Großbritannien ausgewertet und mit internationalen Standards zum Schutz der Menschenrechte abgeglichen. Das Ergebnis des Supermarkt-Checks ist katastrophal: Während Supermärkte aus Großbritannien und den USA teilweise zweistellige Bewertungen erhielten, erreichen die deutschen „Big Four“ (Aldi, Edeka, Lidl und Rewe) in jeder Kategorie nur null bis acht Prozent der Gesamtpunktzahl. Bei speziellen Schutzmaßnahmen für Frauen sind alle deutschen Ketten durchgefallen, beim Schutz von Arbeiter*innenrechten lag die höchste Bewertung bei zwei Prozent.
„Aldi, Edeka, Lidl und Rewe müssen endlich dafür sorgen, dass die Menschen, die unsere Lebensmittel herstellen, fair behandelt werden. Der Supermarkt-Check ist ein Wegweiser dafür, was sie in Zukunft konkret tun können, “ sagt sagt Barbara Sennholz-Weinhardt, Oxfam Expertin für Wirtschaft und Globalisierung.
Die deutsche Kurzfassung der Studie können Sie hier herunter laden.