„Diversität“ ist fast zu einem Modebegriff geworden. Doch wie klappt das mit der Diversität in realen Kontexten? Zum Beispiel an Schulen? Im Lehrbetrieb? In der Ausbildung von Lehrer*innen? Und im ganz normalen Alltag? Welche Erfahrungen machen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund? Das Eine Welt Netz NRW (EWN) hatte gemeinsam mit der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren ( LAKI) und den Neuen Deutschen Organisationen (NDO) am 30.06. zu einer Veranstaltung ins Mercure Hotel Dortmund geladen, um diese Fragestellungen gemeinsam zu diskutieren. Die NDO hatten bereits am 10. März zu einem Kongress in Bochum eingeladen, wo in verschiedenen Foren über ein zukunftsfähiges, pluralistisches NRW diskutiert wurde. Die Veranstaltung in Dortmund setzte die Diskussion vom März fort.
Als Key-Note Redner war Prof. Dr. Karim Fereidooni von der Ruhr-Universität Bochum eingeladen. In seinem Vortrag gab er Einblicke in seine wissenschaftliche Forschung zum Thema „Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen von Lehrkräften mit Migrationshintergrund – Erfahrungen von strukturellem wie Alltagsrassismus“. Mit vielen konkreten Beispielen zeigte er auf, was Lehrer*innen mit Migrationsgeschichte an vielen Schulen täglich erleben. Auch auf die unterschiedlichen Perspektiven der Betroffenen ging er ein. Es wurde klar, dass die Themen Rassismus und Diskriminierung in die Ausbildungspläne von Lehrer*innen gehören. Auch müsste es verbindliche Fortbilungen und Anti-Rassismus-Trainings für alle Lehrkräfte geben, um sie für die Thematik zu sensibilisieren.
In zwei anschließenden Workshops gingen die Teilnehmer*innen konkret auf Rasssismen in der Gesellschaft ein und diskutierten, mit welchen Strategien gegen Diskriminierung und Rassismus vorgegangen werden kann. Tina Adomako und Dr. Keith Hamaimbo leiteten die Workshops. Tina Adomako bat die Teilnehmer*innen ihres Workshops zuerst über eigene Vorurteile und mögliches diskriminierendes Verhalten nachzudenken. Anschließend wurde in der Gruppe diskutiert, welche Auswirkungen struktureller Rassismus auf die davon Betroffenen hat. Im Workshop von Dr. Hamaimbo arbeiteten die Teilnehmer*innen mit dem Implicit Association Test nach Greenwald, McGhee & Schwarz, der verdeutlichte, wie implizite Assoziationen unser Denken – und letztendlich auch das Handeln – prägen. Die Veranstaltung wurde von Serge Palasie vom Eine Welt Netz NRW moderiert.
Christiane Bainski, Leiterin der LAKI, begrüßte die Zusammenarbeit der drei Organisationen und plädierte am Ende der Veranstaltung für eine Fortsetzung der Kooperation zwischen dem Eine Welt Netz NRW, LAKI und NDO. Schließlich ginge es allen Organisationen darum, Diversität in der Gesellschaft positiv zu verankern und Wege dahin vorzuzeigen.