Frau Stella Weber stammt aus Ghana und wuchs in der Hauptstadt Accra auf. Sie ist Jahrgang 1972 und erlernte den Beruf der Friseurin. 1993 ist sie durch ihre Heirat nach Deutschland gekommen. Mittlerweile hat sie die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen. Sie hat eine Tochter in Ghana und einen kleinen Sohn, der hier lebt. Nach einigen Stationen in Deutschland ist sie seit 2004 in Mülheim an der Ruhr zuhause. „Aufgrund eigener Erfahrungen hielt ich es für sehr notwendig, den Jugendlichen Unterstützung anzubieten und als Vorbild zu fungieren.“ Dadurch, dass ihre Mutter presbyterianische Pastorin in Accra-Ghana ist, erlernte sie als Kind schon die religiösen Gospelgesänge ihrer Heimat. So kam es, dass sie 2007 in Ihrer damaligen Kirchengemeinde einen Jugendchor, „Love from Africa e.V.“, gegründet hat. „Eigentlich wollten wir nur singen.“ Unter dem Motto ,,Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ hat „Love from Africa e. V.“ sich aber sehr schnell gewandelt. Neben dem Chor gab es bald eine Theater- und Tanzgruppe. Dazu kamen Informationsabende für Eltern und verschiedene staatlich geförderte Projekte wie „Frauen mit Talent“, „Wegrennen ist keine Lösung“ oder „Shout for Joy“. Zu nennen sind auch Beratung und Begleitung bei Amtsgängen, Übersetzertätigkeiten, Hausaufgabenhilfe, Deutschunterricht für Erwachsene, Ärzte etc. Mittlerweile treibt der Verein auch Projekte in Ghana („Gift of Hope“) voran.
Frau Stella Weber, hier in Mülheim und Umgebung sind Sie und Ihr Verein in den verschiedensten Bereichen tätig. Woher nehmen Sie die Motivation für Ihr Engagement?
Die größte Motivation ist sicherlich mein Glaube, aber ich sehe auch tagtäglich an den unterschiedlichsten Problemen der Leute wie wichtig unsere Vereinsarbeit ist. Zudem arbeiten wir in einem guten Team zusammen und es gibt viele Freunde, die mich unterstützen und zu mir stehen.
Gibt es einen guten Ratschlag, den Sie erfolgsorientierten Neulingen im Bereich der Vereinsarbeit geben können? Was halten Sie für besonders wichtig?
Ich denke dass jeder seinen eigenen Weg gehen muss. Wichtig ist, dass man die Ausdauer hat und sein Ziel nicht aus den Augen verliert. Kooperationen gehören sicherlich dazu aber man muss seine Selbst-ständigkeit behalten.
Am ersten EMPOWERMENT DAY- MDGe (Migration, Development & Gender) im April 2013 wird Love from Africa e.V. ebenfalls mitwirken. Ist das Thema Gender ein besonderes Thema für Sie?
Ich denke, dass die Veranstaltung mit ihren Workshops sehr wichtig ist und wir die neu erarbeiteten Erkenntnisse positiv in unsere alltägliche Arbeit einfließen lassen können.
Wo sehen Sie sich in Zehn Jahren?
Ich will gar nicht soweit denken. Wir gehen in kleinen Schritten nach vorne und manchmal wieder einen nach hinten. Ich würde mich freuen wenn „Love from Africa e.V.“ sich hier wie auch in Afrika stetig weiterentwickelt und wir weiter viele Menschen für ein besseres Miteinander gewinnen können.
Weitere Infos unter www.love-from-africa.de