Seit 1998 wird der 23. August als „Internationaler Tag der Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung“ von der UNESCO begangen.
Sklaverei bedeutet die völlige Entrechtung von Menschen. Es ist ein Herrschaftsverhältnis, bei dem Menschen als Eigentum anderer angesehen und behandelt werden. Schon in der Antike gab es Sklaven. Später florierte Jahrhunderte lang der transatlantische Sklavenhandel, bis 1807 die Einfuhr von Sklaven nach Großbritannien und den Vereinigten Staaten verboten wurde. Es dauerte weitere 26 Jahre, bis in GB 1833 schließlich die Sklaverei selbst offiziell abgeschafft wurde. In den USA wurde die Sklaverei erst 1865 als verfassungswidrig erklärt.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vierbietet seit 1948 jede Form von Sklaverei. Trotzdem existiert Sklaverei in unterschiedlichen Formen bis heute weiter. Zur modernen Sklaverei gehören der Menschenhandel und unterschiedliche Formen der Zwangsarbeit. Wie viele Menschen versklavt sind und völlig ohne Rechte zur Arbeit gezwungen werden, dazu gibt es keine genauen Zahlen, nur Schätzungen.
In 2012 schätze die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) die Zahl der Zwangsarbeiter weltweit auf über 21 Millionen Menschen. (mehr dazu hier)
Dazu zählen 5.5. Millionen Kinder, die in sklavenähnlichen Verhältnissen in Steinbrüchen, auf Plantagen oder als Haussklaven arbeiten – die meisten von ihnen in Afrika und Asien. Ebenso Millionen von Frauen, die als Zwangsprostituierte oder in verarbeitenden Unternehmen wie zum Beispiel in der Textilindustrie unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten.
Über den transatlantischen Sklavenhandel und seine Folgen informiert auch die Ausstellung „Schwarz ist der Ozean“ des Eine Welt Netz NRW, die hier ausgeliehen werden kann. (ado)