VON HIER? Von Heimaten und Herkünften

Vernissage: Sonntag, 4. Juni 2023, 11.30 Uhr

Im Clemens Sels Museum Neuss

Was ist Heimat, ab wann ist jemand „von hier“, was ist postmigrantisch, wer ist überhaupt einheimisch und in welcher Gesellschaft wollen wir Leben? Diesen Fragen des Ankommens und der Zugehörigkeit geht die Ausstellung „Von hier? Von Heimaten und Herkünften“ im Clemens Sels Museum Neuss nach. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Beauftragten für Diversität, Integration und Antirassismus der Stadt Neuss sowie dem Institut für Geschichtswissenschaften der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und ist Teil des Themenjahres „Erdung“ des Museumsnetzwerks Rhein-Maas 2023/24.

 

Vom römischen Novaesium, welches Reiterlegionen aus Nordafrika und dem Nahen Osten beherbergte bis in die Neuzeit: Einen Menschen ohne Einwanderungsgeschichte werden Sie so schnell nicht finden. Genau betrachtet hat praktisch jeder Mensch im Rheinland auf die eine oder andere Weise einen eigenen Migrationshintergrund. Seit ihren Anfängen ist die Geschichte der Menschheit eine Abfolge von Migrationen. Der moderne Mensch entwickelte sich in Afrika und besiedelte von dort Europa. Zu Beginn der Jungsteinzeit wanderten die Nachfahren von Ackerbauern aus Mesopotamien bis an den Niederrhein und brachten ihre Kenntnis von Getreideanbau und Viehzucht mit. Menschen aus Italien und Nordafrika sowie von der Iberischen Halbinsel kamen ebenso wie Germanen von der Elbe in römischer Zeit in die Provinz Niedergermanien. Sie gehören mit zu den Vorfahren der niederrheinischen Franken. Ein großer Anstieg von Einwanderern in den Städten setzte im 18. Jahrhundert, besonders aber mit dem Beginn der Industrialisierung im frühen 19. Jahrhundert ein. Neben Händlern, Handwerkern und Arbeitern aus Italien kamen Revolutionsflüchtlinge aus Frankreich oder Ziegler aus Belgien und den Niederlanden. Im 20. Jahrhundert intensivierten sich die Wanderungsbewegungen: Auf Arbeiter aus dem heutigen Polen Anfang des Jahrhunderts und auf Geflüchtete und Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg folgten sogenannte „Gastarbeiter“ aus Italien, Griechenland, Portugal, der Türkei, Marokko, Tunesien und dem ehemaligen Jugoslawien. In den 1980er Jahren setzte eine Einwanderung von geflüchteten Menschen aus Vietnam, Iran, Afrika oder Syrien ein, in den Nullerjahren dieses Jahrhunderts und darauffolgend suchten Menschen aus dem Irak, Syrien, Afghanistan und dem globalen Süden bei uns eine neue Heimat.

 

Zur Vernissage erwartet Sie ein Programm mit dem Kabarettisten sowie Theater-, Film- und Fernsehschauspieler Fatih Çevikkollu und im Anschluss eine Diskussionsrunde mit den Projektverantwortlichen.

 

Beginn:                11:30 Uhr

Begrüßung:        Dr. Uta Husmeier-Schirlitz, Museumsdirektorin

 

Auftritt:               Fatih Çevikkollu, Schauspieler & Kabarettist

 

Panel:                 Fatih Çevikkollu, Schauspieler & Kabarettist

 

Dr. Carl Pause, Kurator Archäologie und Stadtgeschichte

 

Prof. Margrit Schulte-Beerbühl, Institut für Geschichtswissenschaften II (Neuere Geschichte) Heinrich Heine Universität Düsseldorf

 

Deniz Elbir, Beauftragter für Diversität, Integration & Antirassismus der Stadt Neuss

 

Moderation:     Cenk Çiğdem, Journalist und freier Autor WDR

 

 

Eröffnung der Ausstellung:

Sonntag, 4. Juni 2023, 11.30 Uhr

Im Netz

Partner

Träger der Fachstelle Empowerment und Interkulturelle Öffnung

Die Fachstelle ist Teil des Eine-Welt-Promotorinnen-Programms

In Zusammenarbeit mit dem

Gefördert von

im Auftrag des

und der Landesregierung NRW