Laut einer aktuellen Studie, die im Auftrag des GfK Vereins im Frühjahr 2016 in 24 Ländern durchgeführt wurde, machen sich die Menschen in Deutschland große Sorgen über Zuwanderung und Integration. Die „Challenges of Nations“ genannte Studie wurde in den Ländern Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Iran, Italien, Japan, Niederlande, Nigeria, Österreich, Polen, Russland, Schweiz, Schweden, Spanien, Südafrika, Südkorea, Türkei, die USA sowie erstmals in diesem Jahr auch in Mexiko und die Philippinen durchgeführt. Das Ergebnis der Befragung zeigt: Das Thema Zuwanderung bewegt die Deutschen wie kein anderes. Etwa vier von fünf Bundesbürgern (83 Prozent) halten Zuwanderung und Integration für eine der am dringendsten zu lösenden Aufgaben im Land. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich diese Besorgnis mehr als verdoppelt.
Damit erreicht die Besorgnis zu diesem Thema einen neuen Rekordwert. Allein im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich die Nennung mehr als verdoppelt (2015: 35 Prozent). Die Besorgnis übertrifft außerdem den bisherigen Höchstwert von 1992 um 15 Prozentpunkte. Der Blick auf die Problemlage ist heute allerdings differenzierter als vor 25 Jahren. „Zwar ist die Zahl der Integrationsbefürworter gestiegen. Aber: Die Ablehner einer weiteren Zuwanderung haben noch viel mehr zugenommen“, kommentiert Raimund Wildner, Geschäftsführer des GfK Vereins, die Ergebnisse. „Jeder Siebte, der dieses Problem nennt, möchte es im Sinne einer positiven Integration lösen und jeder Fünfte spricht sich gegen jede weitere Zuwanderung aus. Das heißt, dass rund zwei Drittel der Deutschen einfach das Problem gelöst haben wollen, auf die eine oder andere Weise.“
Grundlage der Untersuchung ist folgende offene Frage, die jedes Jahr unverändert gestellt wird: „Was sind Ihrer Meinung nach die dringendsten Aufgaben, die heute in [jeweiliges Land] zu lösen sind?“ Die Befragten erhalten keinerlei beschränkende Vorgaben für ihre Antwortmöglichkeiten, Mehrfachnennungen sind möglich.
Um so wichtiger ist die Arbeit der Promotoren vor diesem Hintergrund. Das Promotoren-Programm setzt vor Ort an mit Themen wie Globales Lernen, Diaspora, Migration und Entwicklung, Partizipation und Demokratie. Je stärker diese Themen in die Breite getragen und verankert werden, desto eher sinken Ängste in der Bevölkerung.
Die Deutschen sind mit ihren Ängsten übrigens nicht alleine, doch international dominieren eher ökonomische Sorgen, wie die GfK-Studie zeigt.
Ausführlicheres zur Studie können Sie hier lesen.