In einer afrikanischen Kneipe im Frankfurter Bahnhofsviertel lernt die Kuratorin Monika (Ursula Strauss) den Migranten Joseph (Passi Balende) aus dem Kongo kennen. Gerade ist er vor einer Razzia in den Hinterhof geflüchtet, wo sie eine Zigarette raucht. Im dunklen Hof stellen sie sich gegenseitig vor und verlassen gemeinsam die laute Kneipe. Eine langsame Annäherung beginnt. Er träumt vom großen Geld, gibt sich als Geschäftsmann aus, der Investoren für seine Diamantenmine sucht. Seine Wirklichkeit ohne Papiere sieht anders aus: sein Leben ist ein täglicher Kampf zwischen illegalen Deals und Kneipenschlägereien.
Doch er glaubt fest daran, dass er den Durchbruch schaffen wird. Und dann will er mit Monika zurück nach Afrika. Am liebsten nach Angola, weil man dort so gut leben kann. Monika scheint diesen Traum am Anfang ein wenig mitzuträumen. Doch so richtig glaubt sie nicht an Josephs Bild der gemeinsamen Zukunft. Eher träumt sie von der freiwerdenden Leitungsstelle im Kunstmuseum, auf die sie sich beworben hat. Das Paar lebt in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Steife gehobene Kulturszene trifft laute afrikanische Migrantenrealität. Der Film fängt diese Parallelwelten gut ein. Aber sie sind keine gute Kombination für eine Liebe auf Augenhöhe. So scheint die sich entfaltende Love Story zum Scheitern verurteilt. Inspiriert von der Geschichte ihrer Mutter zeigt Lisa Bierwirth in ihrem Langfilm–Regiedebüt wie Vorurteile und systemische Machtstrukturen in Beziehungen zwischen Schwarz und Weiß immer eine Rolle spielen.
Regie: Lisa Bierwirth, Mit: Ursula Strauss, Passi Balende, Alex Brendenmühl, Victoria Trauttmansdorff, Hanns Zischler u.a.
Kinostart: 30. September
(ado/26.09.21)