Am 17. November fand in der Friedenskirche in Datteln im Kreis Recklinghausen die „Eine Welt (im) Vest“ statt. Das Eine Welt Zentrum Herne, das bischöfliche Generalvikariat Münster, die Ökumene sowie der evangelische Kirchenkreis Recklinghausen führten diese Veranstaltung mit der Unterstützung vom EED durch. Nach einer informativen Begrüßungsrede zum aktuellen Stand in puncto Eine Welt im Kreis Recklinghausen durch den Landrat Cay Süberkrüb begannen die drei Workshops. Ein Workshop informierte über fair gehandelte Handwerksartikel und weitere Produkte der GEPA – The Fair Trade Company. In einem weiteren Workshop behandelte Markus Heißler vom Eine Welt Zentrum Herne das Thema „Fairtrade-Städte“.
Die Fachstelle für Migration und Entwicklung leitete den Workshop „Zusammenarbeit zwischen Migrantenorganisationen und Eine-Welt-Gruppen“. Dreiviertel der Teilnehmenden des Workshops gehörten Eine-Welt-Gruppen an, das verbleibende Viertel vertrat die Migrantenorganisationen. Die zentrale Erkenntnis der Mehrheit aller Anwesenden war, dass es trotz zahlreicher Fortschritte, die in der Zusammenarbeit zwischen Eine-Welt-Gruppen und Migrantenorganisationen stetig gemacht werden, dennoch weiterhin die gegenseitige Annäherung und der Austausch gezielt vorangetrieben werden müssen. Es ist zwar schön, wenn etwa ein interkultureller Austausch mit Projektpartnern in den jeweiligen Ländern des sogenannten globalen Südens stattfindet. Beschränken sich diese interkulturellen Kontakte jedoch auf fest umrissene Projekte, die dann aufhören zu existieren, wenn das Projekt abgeschlossen ist, dann ist dies natürlich besser als gar nichts, aber doch eher arm. Der Tenor im Workshop war deshalb, dass interkultureller Austausch, der wirklich ernst gemeint ist, nicht mit dem Ende einer konkret vereinbarten Zusammenarbeit ebenfalls endet. Dies gilt sowohl für Ländergrenzen übergreifende Projekte als auch für interkulturelle Projekte innerhalb von Deutschland. Auch im ganz normalen Alltag wäre es angebracht, gegenseitige interkulturelle „Hürden“ abzubauen und sich dauerhaft anzunähern. Die Vertreter beider Gruppen gaben zu, im Privatleben quasi doch eher „unter sich“ zu bleiben. Die Gründe dafür sind zu zahlreich, als dass sie an dieser Stelle erschöpfend behandelt werden könnten. Ein zentraler Grund ist jedoch die Macht der Gewohnheit: Solange es keinen besonderen Anlass gibt, verlässt keine der beiden Seiten in der Regel „ihre“ Gruppe. Überspitzt formuliert wäre der interkulturelle Kontakt dann also als ein Mittel zum Zweck zu verstehen. Also nur, wenn eine/r etwas von der / dem anderen will oder braucht, findet eine Annäherung statt. Schöner wäre es – und da waren sich alle einig – wenn immer mehr interkulturelle Begegnungen kein Mittel zum Zweck, sondern Selbstzweck wären. Die Teilnehmenden des Workshops erklärten jedenfalls die Absicht, in dieser Hinsicht künftig noch reflektierter zu agieren. Die am Schluss in die Runde gestellte Frage einer Teilnehmerin „Wann trifft sich diese Gruppe das nächste Mal?“ bestätigte diese Absicht unmittelbar.