Am 29. Oktober wird in Nürnberg eine Großdemonstration des Bündnisses „Fluchtursachen bekämpfen“ zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stattfinden. Sie beginnt um 14:00 Uhr auf dem Jakobsplatz in der Nürnberger Innenstadt.
Seit gut acht Monaten ist das Bündnis „Fluchtursachen bekämpfen“ aktiv. Es startete klein und lokal in Nürnberg und erfährt mittlerweile Beteiligung aus zahlreichen Städten. Wir waren präsent mit unserer Mobilisierung zur jährlich stattfindenden Großdemonstration gegen die Münchener „Sicherheitskonferenz“, mobilisierten in Nürnberg sowohl zum Ostermarsch und zur Demo zum Frauenkampftag am 8. März, als auch zum revolutionären 1. Mai sowie zu den Aktivitäten gegen das rassistische bayerische Integrationsgesetz in München. Am 9. Juli trafen wir uns zu einem Aktionstag, an dem sich auch Organisationen mit Aktivitäten in Stuttgart beteiligten. Die Gruppen und Organisationen, welche die Kampagne „Fluchtursachen bekämpfen“ bislang tragen, finden ihr unter dem Grundsatztext des Bündnisses.
Auf einer bundesweiten Aktionskonferenz am 30. Juli beschlossen alle bisher im Bündnis aktiven Gruppen für den 29. Oktober zu einer Großdemonstration zu mobilisieren. Wir wollen an diesem Tag in Nürnberg gemeinsam ein starkes Zeichen setzen – gegen Rassismus und den Rechtsruck in Europa, gegen die menschenverachtende Asylgesetzgebung in der BRD, gegen das mörderische Grenzregime der EU und gegen die Ursachen von Flucht und Vertreibung.
Diese Demonstration von Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte ist eine Kampfansage an RassistInnen, an die Abschiebemaschinerie und die Schikanen gegen Geflüchtete, an die politischen Eliten, UnterdrückerInnen, an diejenigen, die an Krieg, Ausbeutung und Hunger verdienen.
Aus dem Aufruf:
„Gemeinsam Kämpfen – Kein Mensch ist illegal
Den Lügen, dem Rassismus, dem Sexismus, Chauvinismus und Nationalismus müssen wir die Basis entziehen, indem wir und unsere internationalistischen Inhalte sich dort finden: An der Basis, in Basiskämpfen.
Wir werden nicht zuschauen, wie Menschen an den europäischen Außengrenzen ermordet werden – wie Menschen von einem menschenverachtenden Regime abgeschoben werden – häufig in den sicheren Tod. Wir wollen die zur Rechenschaft ziehen, die Geschäfte machen mit Krieg, Hunger und Tod. Wir lassen uns keine „Alternativlosigkeit“ zu Ausbeutung und neokolonialen Strukturen einreden. Wir akzeptieren keine Unterteilung in „gute“ (politische) Flüchtlinge und „schlechte“(Wirtschafts) Flüchtlinge, die vor Armut fliehen.
Wir erteilen der Spaltung und rassistischer Hetze offensiv eine Absage. Hierher Geflüchtete und Menschen, die schon länger hier leben, haben gemeinsame Interessen. Wir können sie nur gemeinsam durchsetzen. Es ist höchste Zeit zu handeln, denn eine andere Welt ist nicht nur möglich, sie ist bitter nötig!
Wir haben etwas, das die Herrschenden und ihre Vollstrecker nicht haben: Wir haben unsere Solidarität, und das ist etwas, das sie fürchten.
Für eine solidarische Welt, in der es nicht um Konkurrenz und Profite geht!
Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!
Kein Mensch ist illegal! Schluss mit Kriegseinsätzen und Militärindustrie, mit Rassismus, Patriarchat und Nationalismus!
(Text: Veranstalter)