Sonderpreis „Kultur öffnet Welten“ in Düsseldorf verliehen

Zwei Projekte aus NRW gehören zu den 10 Nominierten.

Die deutsche Gesellschaft wird von Menschen aus vielen Kulturen geprägt. Doch nicht immer und überall haben sie Zugang zu den kulturellen Angeboten. Die bundesweite Initiative „Kultur öffnet Welten“ macht sichtbar, wie Kulturschaffende und Institutionen sich für eine interkulturelle Öffnung engagieren und kulturelle Teilhabe möglich machen. Mit Kreativität, Einfallsreichtum und innovativen Ideen laden zahlreiche Initiativen und Projekte die Bürgerinnen und Bürger vor Ort ein, mitzumachen, und an Kultur teilzuhaben.

Eine Jury wählte die besten 10 Projekte aus ganz Deutschland aus. Am 26. April wurden sie in Düsseldorf von Kulturstaatsministerin Monika Grütters ausgezeichnet. Darunter waren auch zwei Projekte aus NRW.

In Neuss hat das Kulturamt der Stadt die „Neue Deutsche Stadtgesellschaft“ ausgerufen. Gemeinsam mit vielen Akteur*innen hat das Kulturamt ein Konzept entwickelt, das kommunale Verwaltungsstrukturen und Kultureinrichtungen mit Projekten, Vereinen, Migrantenselbstorganisationen  und anderen Akteur*innen in er Stadt vernetzt, um Interkulturalität strukturell zu verankern. So werden für die Stadtbibliothek Bücher in vielen Sprachen angeschafft, Museen bieten fremdsprachliche Führungen – nicht nur auf Englisch – an, Künstler*innen mit Migrationsgeschichte werden besonders gefördert, der Zugang zu den Kursen der VHS erleichtert, so dass auch mehr Bürger*innen mit Migrationsgeschichte teilnehmen.

„Die lebende Bibliothek“ ist ein Projekt des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln, das in Bonn „lebende“ Bücher ausleiht. Die Bonner Bibliothek besteht aus über 200 Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Geschichte, mit unterschiedlichen Berufen, Hobbies oder Weltanschauungen. Oftmals stoßen diese Menschen im Alltag auf Vorurteile – etwa weil sie ein Kopftuch oder eine Uniform tragen, weil sie einer anderen Religionsgemeinschaft angehören, weil sie eine andere Hautfarbe oder eine Behinderung haben. Diese Menschen können – wie in einer Bücherei -„ausgeliehen“ werden. Eine halbe Stunde lang stehen sie dem Ausleiher/der Ausleiherin für ein Gespräch zur Verfügung und berichten aus erster Hand über sich und ihr Leben. Diese persönliche Begegnung mit einem „lebendes Buch“ soll helfen, Vorurteile abzubauen.

Der erste Preis ging leider nicht an NRW sondern an ein tolles Projekt aus Mecklenburg-Vorpommern. In einem alten Bahnhof haben Engagierte 2014 den „Demokratiebahnhof Anklam“ eröffnet – ein Raum der Begegnung, Diskussion und kulturellen Teilhabe für alle. Hier finden Vorträge, Theatervorstellungen, Filmabende und Konzerte statt. Diese Veranstaltungen werden genutzt, um Beteiligung, Mitsprache und den Demokratiegedanken bei jungen Menschen zu stärken.

„Alle zehn nominierten Vorhaben zeigen auf beeindruckende Weise, wie uns Kunst und Kultur einen Zugang zur Welt des Anderen eröffnen können“, sagte Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien. „Daraus erwachsen gegenseitiges Verständnis, Zusammenhalt und die Fähigkeit, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen.“
Es wurden Preise in Höhe von 30.000 EUR verliehen. Die Projekte aus Bonn und Neuss erhielten jeweils eine Anerkennungsprämie von 2.500 EUR.

 

(ado)

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