Was hat mein iPhone mit Eurer Krise zu tun?

Vom 14. bis zum 15. März 2014 fand mittlerweile die 18. Eine-Welt-Landeskonferenz im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn statt. Während Tag 1 den Vorträgen im Plenum gewidmet war, gab es am zweiten Tag einen reinen Workshop-Tag. Und hier war der Satz „Wer die Wahl hat, hat die Qual“ durchaus wörtlich zu nehmen, denn in zwei Workshop-Phasen konnte man zwischen insgesamt 13 Workshops wählen. Da die Konferenz mit dem diesjährigen Titel „Jede Menge Kohle – Menschenrechte und Ressourcenverteilung“ einen deutlichen Fokus hatte, widmeten sich auch die Workshops unter anderem Themen wie Importkohle, Freihandel, Faire Beschaffung oder Chinas Rohstoffpolitik.

Auch die Fachstelle Migration und Entwicklung NRW trug mit einem Workshop zum Thema Coltan-Abbau in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) und seine Folgen zur beschriebenen Workshop-Vielfalt bei. Glücklicherweise konnte mit Herrn Dr. Jean-Gottfried Mutombo vom Amt für missionarische Dienste in Dortmund ein in dieser Thematik äußerst bewanderter Referent gewonnen werden. Abgesehen davon, dass er aus der Konfliktregion im Osten der DRK stammt und noch aus erster Hand von Zeiten berichten kann, in denen Coltan ein wertloses Abfallprodukt der Zinnproduktion war, befasst er sich seit über einer Dekade mit dem Thema im Zusammenhang mit der Frage, was man von Deutschland aus gegen das Problem vor Ort konkret tun kann.

Gut 40 TeilnehmerInnen besuchten den Workshop und stellten dem Hauptreferenten nach seinem einführenden Input viele Fragen und äußerten zahlreiche Wortmeldungen. Dies verdeutlichte nicht zuletzt das steigende Interesse an der Thematik. Neben der Behandlung von Zahlen, Daten und Fakten – unter anderem wurde konstatiert, dass seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nirgendswo bezogen auf die Gesamtbevölkerung so viele Menschen getötet wurden wie in der DRK – stand bei vielen Teilnehmenden vor allem die Frage im Zentrum, was geschehen muss, um eine Besserung der menschenunwürdigen Bedingungen vor Ort zu bewirken und was jede/r Einzelne etwa durch ihr / sein Konsumverhalten dazu beitragen kann.

Ein Kurzinput zum Zusammenhang von Krisen und Migration seitens der Fachstelle Migration und Entwicklung NRW sollte schließlich verdeutlichen, dass Migration von Afrika nach Europa oftmals durch Gründe verursacht wird, die durch eine globalisierte (Wirtschafts)Welt hervorgerufen worden sind. Der Kongo ist da nur ein Beispiel – wenn auch eines der deutlichsten. Dabei sollte unter anderem das Missverhältnis thematisiert werden, dass bei steigendem Rohstoffbedarf aus Afrika einerseits die Menschen aus Afrika, für die Migration die letzte Option ist, andererseits zunehmend strikteren Reglementierungen ausgesetzt sind, was dazu führt, dass illegalisierte Migration zunimmt.

Wenn nur eine begrenzte Zahl an TeilnehmerInnen nachdenklich die Konferenz verlies, um nach all dem Input das wohlverdiente restliche Wochenende zu genießen, dann hat der Workshop schon Einiges erreicht.

Mehr zu den Inputs entnehmen Sie bitte dem Handout. Die offen moderierte Diskussion können Sie im Protokoll nachvollziehen.

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