Am 26. Januar 2013 fand in Bochum eine Veranstaltung zum Thema Förderlandschaft im Bereich EZ und Bildungspolitik statt. Durchgeführt wurde diese Veranstaltung vom Deutsch-Afrika Ruhr Forum (DARF e.V.) und der Fachstelle Migration und Entwicklung NRW. In den Räumlichkeiten von DARF trafen sich VertreterInnen der Vereine ASSEC, Ghana Opuko Ware Old Boys, Alavanyo-Freunde und Love from Africa, um neben dem Thema Förderlandschaft und ferner Projektplanung und Antragstellung auch in ungezwungener Atmosphäre aktiv die Kontaktpflege und Vernetzung voranzutreiben.
Herr Bunmi Bolaji (siehe zweites Foto rechts), Vorsitzender von DARF e.V., blickt bereits auf mehrere Jahre praktische Erfahrung in Bezug auf EZ- und bildungspolitisch relevante Themen zurück. Unter anderem war er in jüngster Vergangenheit als Mitveranstalter des Empowerment Day Ruhr 2012 maßgeblich an dessen Konzeption und Durchführung beteiligt. Was er zusammen mit DARF ansonsten bereits gemacht hat beziehungsweise machen will sowie seine Ratschläge für Newcomer in diesem Bereich lesen Sie bitte im folgenden Interview nach.
Das Jahr 2013 ist noch jung. Können Sie einen kurzen Rückblick für 2012 sowie einen Ausblick ihrer Veranstaltungen und Aktivitäten für das laufende Jahr geben?
Unser Verein ist noch nicht ganz drei Jahre alt. Das Jahr 2012 war bisher unser aktionsreichstes Jahr. Mit verschiedenen Institutionen und Akteuren, mit denen wir bereits teilweise vorher zusammengearbeitet hatten, konnten wir die Zusammenarbeit intensivieren. Damit schufen wir auch sehr gute Grundlagen für 2013. Bei der „Ruhr International“ in Bochum beteiligten wir uns sehr stark. Dann ist es uns im vergangenen Jahr gelungen, die Aktivitäten unseres Jugendforums – eines der fünf Foren bei DARF – auszubauen. Dadurch konnten wir den Jugendring als starken Partner gewinnen. Auch die Rolle von DARF als gesamt-afrikanischer Verein konnten wir unter-streichen, indem es uns gelang, die nordafrikanische Community einzubinden, sodass unsere letzte Veranstaltung 2012 mit der Unterstützung des Integrationsbüros zum Thema Nordafrika stattfand. Durch den Migrationsausschuss der Stadt Bochum erhielten wir für unsere Integrationsarbeit Zuspruch. Ansonsten führten wir noch zahlreiche Veranstaltungen im Bahnhof Langendreer, mit dem Jugendring und im Falkenheim durch. Es war uns auch im letzten Jahr gelungen, unsere DARF-Infrastruktur erheblich zu verbessern. So konnten wir für die Ausstattung unserer Räumlichkeiten unter anderem weitere Computer, einen Beamer sowie Gastronomiezubehör anschaffen. Unser erstes Auslandprojekt konnten wir auch auf den Weg bringen.
Zum Ausblick: Für mich ist das einfach. Der Prozess, der 2012 so richtig in Fahrt gekommen ist, muss weitergeführt werden. Neue Impulse von unseren Netzwerkpartnern werden wir aufgreifen. Ein Theaterstück ist geplant. Das erwähnte Auslandsprojekt wollen wir durchführen. Auch wollen wir mehr mit afrikanischen Akademikerinnen und Akademikern zusammenarbeiten.
Woher nehmen Sie die Motivation für Ihr Engagement?
Für mich persönlich gilt: Wenn sich etwas positiv entwickelt, dann möchte ich gerne weitermachen. Und wenn das Team Ergebnisse sieht, dann ist es motiviert.
Was würden Sie erfolgsorientierten Neulingen im Bereich der bildungspolitischen bzw. entwicklungspolitischen Vereinsarbeit raten, um effektiv und erfolgreich zu arbeiten?
Mein Rat ist, dass man für sich ganz klare Schwerpunkte setzen sollte. Vernetzung zur Erweiterung des eigenen Horizonts ist sehr wichtig. In Zeiten des globalen Dorfs sind Entwicklungspolitik und entwicklungspolitische Bildungsarbeit nicht die Sache einer Person oder einer Gruppe, sondern betreffen die ganze Welt. Daraus entstehen konkrete Ideen.
Was ist für Sie das wichtigste Kriterium, dass es bei der Antragstellung im Bereich entwicklungspolitische In- und Auslandsprojekte zu beachten gilt?
Also das Wichtigste, das ich gelernt habe, ist, dass man eine klare Zielsetzung haben muss. Zweitens muss man sich immer fortbilden. Kapazitätsbildung zum Erwerb von Kompetenzen, die man immer wieder einsetzen kann, ist von zentraler Bedeutung. Außerdem muss man immer wieder den Dialog suchen und sehr um Fakten bemüht sein – und zwar nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch.
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Also ich träume davon, dass unser Verein in zehn Jahren an den Zielsetzungen aus der Gründungsphase ganz nah dran sein wird. Dieses Ziel ist in erster Linie, dass die Teilhabe der Mitglieder unserer Community am gesellschaftlichen Alltag in allen Bereichen durch die geschaffene Infrastruktur selbstverständlich sein wird.
Mehr Informationen finden Sie unter www.darf-ev.de. Die Türen von DARF e.V. stehen für alle jederzeit offen.