Im Rahmen der 19. Eine-Welt-Landeskonferenz in Münster gab es einen Input im Rahmen des Workshops „Ins gemachte Nest – Migration und Flucht aus Afrika“, der Möglichkeiten des Engagements für Flüchtinge in Deutschland aufzeigte. Mehr dazu ab dem folgenden Abschnitt:
Annika Hesselmann vom Exil e.V. Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge informierte über drei Möglichkeiten sich zu engagieren. Sie berichtete, dass die staatlichen Angebote gering sind und Geduldete sowie Menschen im Asylverfahren kein Anrecht auf Sprachlernangebote haben. Die Teilnahme am sozialen Leben ist begrenzt. Kritiker sagen, dass Flüchtlinge politisch bewusst nicht integriert werden – und zwar mit der Intention, sie zur Rückkehr in ihre Herkunftsländer zu motivieren.
Die „Freizeit für Flüchtlingskinder“ ist aus dem Exil e.V. hervorgegangen und wird hauptsächlich von Studierenden getragen. Die Ehrenamtlichen besuchen in einem Turnus von ca. zwei Wochen die Erstaufnahmeeinrichtung in Bramstedt-Hesede und veranstalten Spiel- und Bastelaktionen oder Sportnachmittage, manchmal machen sie auch Projekte mit Künstlern und Sportpädagogen. Die Kinder und Jugendlichen in der Einrichtung haben nur einen begrenzten Zugang zu Schulbildung und keine Möglichkeit mit einheimischen Kindern in Kontakt zu kommen.
Auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung (die mit einer Kapazität von ca. 666 Personen aktuell 1666 Menschen beherbergt), gibt es eine Außenstelle des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge), eine zentrale Essensversorgung und eine medizinische Grundversorgung, auch um den Geflüchteten kaum Gründe zu geben, das Gelände zu verlassen.
Ein wichtiges Anliegen des Vereins ist auch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit, da es bisher kaum positive Berichterstattung über die Einrichtung gibt.
„Deutschkurse“
Gemeinsam mit einer Grundschullehramtsstudentin veranstaltet Annika Hesselmann einen Deutschkurs, der zurzeit von zehn sehr motivierten und engagierten Schüler/innen besucht wird. Das Halten dieser Kurse sei auch für Nicht-Pädagogen gut machbar.
Was festgesellt wurde: Die Geflüchteten haben einen hohen Bedarf an Unterstützung in organisatorischen Angelegenheiten (Gang zu Sozialamt oder Arzt, Fragen zu Asylrecht, Umgang mit Zahlungsforderungen etc.).
„Bündnis gegen Abschiebung“
Dieses Bündnis hat seinen Anfang im März 2014, als ein Flüchtling sich an seine ehrenamtlichen Unterstützer/innen gewandt hat. Die erste Blockade kam zustande bei der die Unterkunft des Geflüchteten zugestellt wurde und die Beamten nicht durchgelassen wurden. Inzwischen gibt es einen SMS-Verteiler. Das Bündnis wird von den Behörden toleriert, da es ein Zusammenschluss aus verschiedensten Gruppen ist: Vertreter/innen des Osnabrücker Stadtrates, Attac, Caritas, Studenten usw.
Links zum Workshop-Thema (Auswahl)
http://afrique-europe-interact.net/; http://www.frnrw.de/; http://www.asyl.ruhr/; http://www.diasporaNRW.net/kunst/eroeffnung-der-ausstellung-schwarz-ist-der-ozean/