„Qualifizierungs-Reihe „Kooperationsmanager global“ geht in die dritte Runde

Die Qualifizierungsinitiative „Kooperationsmanager global NRW“ startete im Oktober 2013 unter der Träger­schaft der Engagement Global, dem Eine-Welt-Netz NRW, dem FSI Forum für soziale Innovation und unter Beteiligung von 14 entwicklungspolitisch engagierten Migranten­orga­ni­sa­tionen aus NRW, Niedersach­sen und Hamburg. 2016 findet sie bereits zum dritten Mal statt. Im Februar trafen sich die teilnehmenden Vereinsvertreter/innen für das erste Modul in Dortmund und verbrachten ein Wochenende mit den Fragen: Wer ist mein Verein? Wie formuliere ich meine Ziele systematisch, prägnant und mess­­bar?

Die Zielgruppe der Qualifizierungsinitiative sind Migranten-und Diasporaorganisationen mit entwicklungspolitischem Engagement-In­teresse in NRW. 2016 sind 16 Vereine an der Initiative beteiligt. (Eine Liste der Vereine finden Sie am Ende des Textes).

Alle Vereine sind hauptsächlich in NRW aktiv, leisten aber in ihren Herkunftsorten und entwicklungspolitisch relevanten Ländern auch wertvolle Auslandsarbeit. Afrika ist als Bezugsregion stark vertreten, nur zwei Vereine hatten einen Bezug aus asiatischen Ländern.

Das Engagement-Spektrum der beteiligten Migrantenorganisationen ist weit gefächert und findet in den fol­genden Handlungsfeldern statt:

  • Armutsbekämpfung
  • Frauen- bzw. Menschenrechte, Rassismus, Politische Konfliktbearbeitung
  • Wirtschaftsentwicklung, Technologie und Wissenschaft, Forschung
  • Kunst, Sport und Kultur, (inter-)kultureller Austausch und Dialog, Pflege der eigenen Kultur, Kommunikationsmöglichkeiten für Landsleute in Deutschland herstellen, Netzwerkbildung
  • Soziale Integration
  • Flucht

Die Qualifizierungsinitiative besteht aus einer Kombination aus Qualifizierungs-, Beratungs- und Em­­pow­er­ment­angeboten. Hier ein inhaltlicher Überblick:

„Wer ist mein Verein?“

Erfolgreich Kooperationsbeziehungen eingehen setzt voraus, beschreiben zu können, wer man als Verein ist und was man braucht und durch Kooperationsbeziehungen glaubt, hinzugewinnen zu können. Im ersten Modul ging es daher darum, das eigene entwicklungspolitische Vereins-Profil zu schärfen.

Ein wichtiges Instrument in der Profil-Entwicklung und in der Konzeption von Anträgen ist es, Ziele zu formulieren. Natürlich weiß man ungefähr, wohin das Projekt führen soll. Aber wie formuliere ich Projekt­­ziele systematisch, präg­nant und vor allem mess­bar?

„Wie gewinne ich Unterstützer/innen?“

Nachdem sich das erste Modul der Schärfung der Vereinsprofile widmet, setzt das zweite Modul dort an und konzentriert sich auf die Bedeutung und die Möglichkeiten der Selbst-Präsentation von Vereins-Profil, -Anliegen und -Projekten, um mögliche Kooperationspartner für die eigene Sache zu gewinnen. Um die eigenen Präsentationsfähigkeiten direkt live zu üben, findet ein „Pitching“ vor potentiellen Kooperationspartnern und Fördergebern statt – darunter waren 2015: das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das Eine Welt Netz NRW, Engagement Global gGmbH, die Stiftung Umwelt und Entwicklung (SUE), Fachstelle Migration und Entwicklung, das CIM und die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW).

„Wie schreibe ich ein aussagekräftiges Konzept?“

Im dritten Block der Qualifizierungs-Reihe steht das Thema Konzeptentwicklung im Mittelpunkt. Da Förder-Anträge meist in schriftlicher Form gestellt werden müssen, brauchen Vereine im Kooperations-Management die Kompetenz, aussagekräftige Konzepte zu entwickeln und zu schreiben. Aber nicht nur für Anträge sind schriftliche Projekt-Konzepte unerlässlich: Ein gutes Konzept hilft dabei, sich selbst darüber klar zu werden, was es alles braucht, um eine gute Idee auch umsetzen zu können. Welche Arbeitsschritte in welcher Zeit in welchem Budget sind nötig? Welche Kompetenzen werden benötigt? Und was wird danach eigentlich anders und besser sein als jetzt? Zudem bietet ein Konzept eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit sowohl innerhalb des Vereins, als auch mit Kooperationspartnern. Durch ein schriftliches Konzept kann jeder Beteiligte sich vor Beginn des Projektes darüber informieren, worum es geht. Aufgaben können verteilt werden und arbeitsteiliges Arbeiten fällt leichter und spätere Enttäuschungen und Konflikte über Ziel und Zwecke der Zusammenarbeit können vermieden werden.

„Was tun, wenn es knallt in der Kooperation?“

Das letzte Modul beschäftigt sich mit der Frage, wie Konflikte in einer Kooperation geschlichtet werden können. Dabei zeigte sich bisher, dass die Fokussierung auf Interessen und Bedürfnisse leichter zu Konfliktlösungen führt, als der Blick auf Ursachen, Gründe und Schuld.

Dazu werden Methoden und Instrumente der Interessensanalyse und des Konfliktmanagements genutzt. Es geht vor allem darum, das eigene Profil und das des Gegenübers verstehen zu lernen und eine gemeinsame Verständigung zu finden, die Vorurteile abbaut und Offenheit zulässt.

Teilnehmende Vereine 2016:

AFRIDO e.V. – Das Netzwerk Afrikaner in Dortmund und Umgebung, Afrika 21 e.V, Afro-Mülheimers e.V., ASC Amitie e.V., ASG Germany e.V., Bangladesh Support Group e.V. BASUG e.V., Bosangani e.V., Carehelp, Deutsch-Afrika Ruhr Forum e.V. (DARF e.V.), New Partnership Project e.V. (NPP e.V.), Verein Junger Deutsch-Afrikaner (VJDA e.V.), Verein Kamerunischer Ingenieure und Informatiker (VKII e.V.), Vietnamesiche Fraueninitiative Deutschland (VIFI e.V.) , World Africa Initiative (WAI), Zentrum für Politik und Forschung (ZPF e.V.)

Im Netz

Partner

Träger der Fachstelle Empowerment und Interkulturelle Öffnung

Die Fachstelle ist Teil des Eine-Welt-Promotorinnen-Programms

In Zusammenarbeit mit dem

Gefördert von

im Auftrag des

und der Landesregierung NRW