In ihrem Erzählband „Katima“ erinnert sich die namibische Autorin Sylvia Schlettwein an ihre Kindheit in Katima-Mulilo im damals noch Caprivi-Zipfel* genannten Nordosten Namibias. In 16 Geschichten gibt sie aus kindlicher Sicht Einblicke in den namibischen Alltag vor der Unabhängigkeit im Jahr 1990, als Namibia noch Südwestafrika hieß, und es noch Apartheid herrschte. Ihre Familie hatte sich schon früh der Südwestafrikanischen Volksorganisation SWAPO im Kampf für die Unabhängigkeit Namibias angeschlossen. „Katima“ ist eine literarische Zeitreise in den Nordosten Namibias der 1980er Jahre und eine Liebeserklärung an das Land und die Menschen Namibias.
Der Erzählband erschien 2021 auf Deutsch im Verlag Palmato Publishing, Wedel und 2023 auf Englisch bei Kuiseb Publishers, Windhoek.
Sylvia Schlettwein liest aus ihren Erzählungen. Das Gespräch mit ihr führt Sigrid Köhler.
Sylvia Schlettwein, wuchs in Südafrika und in Namibia auf. Sie ist Dozentin für Germanistik an der University of Namibia. Außerdem engagiert sie sich seit vielen Jahren für die Literatur in Namibia und ist neben ihrer hauptberuflichen Lehrtätigkeit als Schriftstellerin, Übersetzerin, Lektorin und Moderatorin bekannt. Sie schreibt, übersetzt und lektoriert auf Deutsch, Englisch und Afrikaans.
Sigrid G. Köhler ist seit 2018 Professorin am Deutschen Seminar der Universität Tübingen. Zu ihren Arbeits- und Forschungsschwerpunkten gehören ‚Recht und Literatur‘, ‚Postcolonial und Critical Race Studies‘. Sie unterhält Kooperationen mit Universitäten in Namibia, Südafrika und Togo.
* Der Name des Gebiets geht auf den deutschen Reichskanzler Caprivi (1890-1894) zurück, der den „Helgoland-Sansibar-Vertrag“ aushandelte.
EINTRITT
Frei. – Um eine Spende wird gebeten.
KOOPERATION und FÖRDERUNG
Postcolonial, Transnational and Transcultural Studies (PTTS) am Englischen Seminar der Universität Münster, Eine-Welt-Forum Münster e.V., Kulturamt der Stadt Münster, Sparkasse Münsterland Ost.