Düsseldorfer Beiträge zur interkulturellen Verständigung „Respekt und Mut“
„Respekt und Mut“ wurde Ende 2000 ins Leben gerufen, einem Jahr, in dem besonders viele rechtsextreme Gewalttaten zu verzeichnen waren. Auf Initiative des damaligen Stadtsuperintendenten Albrecht erscheint das (Halbjahres)-Programm seit 2001 jeweils im August eines Jahres. Herausgegeben wird es u.a. von den Veranstaltern Düsseldorfer Appell/Diakonie Düsseldorf, Integrationsrat Düsseldorf, DGB Düsseldorf, IG Metall Düsseldorf, Gerhart-Hauptmann-Haus, Stadtbüchereien Düsseldorf, VHS Düsseldorf und Zakk.
Schirmherren des Programms sind die jeweiligen Oberbürgermeister, NRW-Staatssekretäre für Integration und die Superintendenten des evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf.
Als Kooperationspartner konnten wir mit den Jahren um die 60 verschiedene Institutionen und Organisationen von kirchlichen Einrichtungen über Wohlfahrtsverbände, Kulturinstitutionen bis hin zu Migrantenvereinen gewinnen, die der interkulturellen Vielfalt in Düsseldorf einen einprägsamen Ausdruck geben.
Mit Kabarett und Musik, Lesungen und Exkursionen, aber auch mit Informations- und Bildungsveranstaltungen setzen sich die Kooperationspartner für ein friedliches, respektvolles Miteinander der Kulturen in Düsseldorf ein.
In über 70 Veranstaltungen bringen sie unterschiedliche Menschen zusammen und zeigen die Chancen und Möglichkeiten unserer ethnisch vielfältigen Gesellschaft ohne ihre Probleme zu verschweigen.
Unsere Intentionen:
Wir betrachten „Vielfalt“ nicht als beliebiges Accessoire einer sich weltoffen gebenden Gesellschaft, sondern begreifen sie als konstitutiv für das Menschsein in all seinen kulturellen Ausformungen. Es ist die Einheit der Verschiedenen, die unsere Stadt und unser Land im Inneren und im Alltag zusammenhalten.
Vielfalt bezieht sich für „Respekt und Mut“ auch auf die Breite der Themenfelder, von Antirassismus über Interkultur bis demokratischer Wertevermittlung, die wir gemäß unserer geschichtlichen und gesellschaftlichen Verantwortung bearbeiten. So können wir die jeweiligen Ressourcen der bei „Respekt und Mut“ beteiligten Kooperationspartnerinnen und -partner zusammenführen und für die Programmarbeit nutzen, was nicht nur inhaltlich fruchtbar ist, sondern auch menschlich verbindet.
Die bei „Respekt und Mut“ engagierten Organisationen, Verbände und Vereine setzen sich aufgrund ihres gesellschaftspolitischen Selbstverständnisses für Demokratie, Gleichberechtigung, Toleranz und die universellen Menschenrechte ein. Sie wenden sich gegen jegliche Form von Rassismus, religiösem Fundamentalismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
Gegen den in den letzten Jahren gefährlich wachsenden Antisemitismus engagiert sich „Respekt und Mut“ genauso wie in der Erinnerungsarbeit an die Verbrechen des Nationalsozialismus. „Respekt und Mut“ fühlt sich den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern Düsseldorfs daher in besonderer Weise verbunden.
„Respekt und Mut“ würde seinen Namen nicht verdienen, wenn wir auf der Grundlage einer Kultur der Anerkennung die Möglichkeiten unserer vielfältigen Gesellschaft aufzeigen, aber ihre Probleme verschweigen. Wir legen die Finger in die Wunden alltäglicher Vorurteile und Diskriminierungen und nehmen die Sorgen und Ängste von ethnischen und sozialen Minderheiten ernst. Doch wir verschließen die Augen auch nicht vor Phänomenen wie „Ehrenverbrechen“ oder völkisch-nationalistischen Weltanschauungen in der Einwanderungsgesellschaft.
„Respekt und Mut“ ist anregend, unkonventionell, herzlich und meinungsachtend und macht Lust auf das Zusammenleben mit Menschen in all ihren Unterschieden und Widersprüchen. Wir wissen nicht alles besser, sondern versuchen zu verstehen, zu differenzieren und neue Einsichten zu gewinnen. Daher setzen wir in unseren Treffen und Veranstaltungen auf Aufklärung, Begegnung und Auseinandersetzung.