Lesung und Gespräch mit Auszügen aus seinem literarischen und theoretischen Werk
Dr. Rémi Tchokothe (Universität Bayreuth) moderiert Lesung und Gespräch, Azizè Flittner liest ausgewählte Texte auf Deutsch vor, Steven Ouma Acustics begleitet den Abend musikalisch.
Der mehrfach für den Literaturnobelpreis nominierte kenianische Schriftsteller und Kulturwissenschaftler Ngũgĩ wa Thiong’o gehört zu den bedeutendsten und produktivsten Intellektuellen Afrikas. Von seinem umfangreichen literarischen Schaffen sind vor allem sein Erstwerk „Weep not Child“, die Romantrilogie „The River between“, „A Grain of Wheat“, „Petals of Blood“ und sein Meisterwerk „Wizard of the Crow“ (dt. Herr der Krähen) weltweit bekannt. Darüber hinaus prägen seine 1986 im Essayband „Decolonizing the Mind“ veröffentlichten sprach- und kulturkritischen Texte (Dekolonisierung des Denkens, 2017 hrsg. von stimmen afrikas und Afrika Kooperative Münster, 2017 Unrast Verlag) bis heute die kulturwissenschaftlichen Debatten in Afrika und der Diaspora. In diesen zeitlosen Texten befasst sich Ngũgĩ mit einem Thema, das auch Roland Barthes am Herzen lag:“Einem Menschen seine Sprache zu rauben im Namen der Sprache selber, damit fangen alle legalen Morde an.”
Ngũgĩ wa Thiong’o wurde 1938 in Kenia geboren. Nach dem Besuch einer Missionsschule studierte er am Makerere University College in Kampala, Uganda und an der University of Leeds in Großbritannien. 1977 wurde er in Kenia wegen eines Theaterstücks ohne Anklage für ein Jahr inhaftiert. 1982 musste er sein Heimatland verlassen, ging zunächst ins Exil nach London und schließlich in die USA. Ngũgĩ wa Thiong’o lebt in Kalifornien, wo er an der University of California in Irvine lehrt.
Die Veranstaltung ist in englischer Sprache mit Simultanübersetzung. Der Eintritt ist frei.
Gefördert von:
Universität Köln
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