Breit angelegte und schnelle Impfkampagnen gelten als der Ausweg aus der Covid-19-Pandemie. Während jedoch reiche Länder Millionen an Impfdosen geordert haben, weit mehr als die Anzahl ihrer Bevölkerungen entspricht, kommen in anderen Ländern so gut wie keine Impfdosen an. Entsprechend sieht der globale Einsatz der Vakzine derzeitig aus: In Israel und in Bhutan sind 61 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal geimpft, in Großbritannien knapp 47 Prozent, in den USA 33 Prozent, während in Peru und Ghana erst zwei Prozent der Menschen den Impfstoff verabreicht bekommen haben, in Mali nur 643 von knapp 20 Millionen und in Südafrika rund 280.000 von rund 1,3 Millionen (Stand: Anfang April 2021). Für die WHO wird diese Ungleichheit beim Zugang zu Impfstoffen „jeden Tag grotesker“. Auch das von ihr gegründete COVAX (Covid-19 Vaccines Global Access) kann derzeit noch wenig ausrichten. Eine wichtige Hürde, die genommen werden muss, will man international vorankommen, ist die Freigabe von Lizenzen im globalen Süden. Engagierte NGOs fordern ein schnelles Handeln, denn allen ist klar, dass das Virus nur weltweit gemeinsam besiegt werden kann.
Wie es damit aussieht, dazu will der gemeinsame Workshop von Staatskanzlei NRW und Eine Welt Netz NRW Einblicke geben. Er findet in Englisch statt.
Neben direkten Erfahrungsberichten aus Südafrika (C-19 People’s Coalition) werden Expertisen zur internationalen Situation und mögliche Lösungsvorschläge vorgestellt.
Es sprechen:
- Richard Mihigo, Coordinator at WHO/AFRO, zur Situation der WHO und Covax-Praxis, tbc.
- Paul Marschall und Dr. Christoph Strupat vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik zu „Virus, Impfungen und Armut: Wie können arme Staaten unterstützt werden und soziale Sicherungssysteme in diesen Ländern zur Abfederung der Pandemiefolgen und zur Verteilung von Impfstoff beitragen?“
- Sanjay G. Reddy, Associate Professor of Economics at The New School for Social Research, New York, zur Vergabe von Lizenzen, zur Lockerung des Patentschutzes und der Kompensation entgangener Profite.
- Jens Pedersen, Médicins sans frontières, South Africa´s current situation and the TRIPS Waiver – Covid-19.
Moderation: Tina Adomako, Fachpromotorin Empowerment und Interkulturelle Öffnung, Institut für soziale Innovation, Solingen.
Dieser Workshop von Staatskanzlei und Eine Welt Netz NRW ist der erste einer bis Juli 2021 geplanten kleinen Reihe. Die weiteren Themen sind: „Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Corona“ sowie der „One Health-Approach“.
Um Anmeldung wird gebeten beim Eine Welt Netz NRW e.V. per Email. Die E-Mail-Adresse finden Sie weiter unten.