Kolonialgeschichte wird noch viel zu oft von den großen „Imperien“ her gedacht. Daneben hat sich in den vergangenen Jahren auch eine „Globalgeschichte von unten“ etabliert. Vor allem lokale Geschichtswerkstätten haben deutlich gemacht, dass man nicht die (deutsche) Nationalgeschichte als Hauptstrang darstellen kann und die Kolonialgeschichte als entbehrlichen Nebenstrang. Vielmehr stellt die Kolonialgeschichte einen integrativen Teil der National- und auch Lokalgeschichte dar. Für weite Teile des Ruhrgebiets ist der „Kolonialismus vor Ort“ jedoch noch völlig unerforscht.
Studierende der Fernuniversität haben im vergangenen Semester ein 146 Seiten starkes Buch zur lokalen Kolonialgeschichte der Stadt Hagen erstellt. In vielfältigen, kurzen Kapiteln werden Kolonialakteur*innen, koloniale Straßennamen, Rassismus in lokaler Publizistik und koloniale Spuren im öffentlichen Raum verhandelt.
Das Buch wird am 17. September im Osthaus-Museum Hagen vorgestellt.