Im Rahmen einer kleinen Veranstaltungsreihe zum 70. Geburtstag der Staatsgründung Israels lädt die Melanchthon-Akademie am Montag, den 19.März 2018 um 19.30 Uhr zu einem Vortrag mit Diskussion ein mit Dr. Reiner Bernstein, ehem. Studienleiter der Akademie, Historiker, Buchautor und langjähriger Nahost-Experte.
Thema: „Ein Volk, das allein lebt“? Zum widersprüchlichen Stellenwert Israels und Palästinas in der internationalen Diplomatie
1930 legte der erste Rektor der Hebräischen Universität Judah L. Magnes in Jerusalem und in Berlin eine Broschüre unter dem Titel „Wie alle Völker…?“ vor. Darin beleuchtete er das Spannungsverhältnis zwischen der jüdischen Bindung an Gottes Gebote im Lande Israel und das Bestreben des politischen Zionismus, im Wege der Staatswerdung ein Volk wie jedes andere zu werden. Dieser Riss zieht sich durch die gesamte zionistische Literatur, sieht sich durch die „Shoah“ einmal mehr bestätigt und hat die Ermordung Yitzhak Rabins 1995 gerechtfertigt: „Wer das Land nicht liebt, den liebt das Land nicht“, lautete das Todesurteil. Sigmar Gabriel war im April 2017 der erste westliche Außenminister, der israelische Friedensgruppen zu ermutigen suchte, den Kreislauf der religiös begründeten und historisch belegten Einsamkeit des jüdischen Volkes zu durchbrechen.
Der Eintritt kostet 5€