„Ich bin Jüdin, habe eine weiße Haut, lebe zwischen, aber nicht mit Afrikanern, war ständig auf der Reise. Manchmal mit einer Absicht, einem Ziel und oft, allzu oft auf der Flucht vor Menschen und Verhältnissen, irgendwo zwischen Europa und Afrika. Das eine nannten die Ämter „Aufenthalt“, das andere „Heimat“. Die Frage war nur: Wo war ich zu Hause?“
Diese Frage stellt sich Ruth Weiss in ihrer Autobiografie „Wege im harten Gras“. Sie ist eine „Wanderin zwischen den Welten“. 1924 wurde sie als Kind jüdischer Eltern in Fürth geboren, 1936 floh sie mit der Familie nach Südafrika. Sie war aktiv gegen die Apartheid und musste Südafrika in den 1960er Jahre verlassen. Als Journalistin begleitete sie die Unabhängigkeitsbewegungen Afrikas für Presse und Rundfunk. Mit einer Reihe der politischen Führer der Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen hatte sie persönliche Kontakte, die ihr einen differenzierten Blick auf die Veränderungen in Afrika ermöglichten. 2012 zog sie ins münsterländische Lüdinghausen. Jetzt lebt sie mit der Familie ihres Sohnes in Dänemark.
Ruth Weiss erhebt ihre Stimme gegen Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Antisemitismus. Seit den 90er Jahren verfasst sie Kinder- und Sachbücher sowie historische Romane. Ihre bekanntesten Bücher sind der Roman »Meine Schwester Sara« und ihre Autobiografie »Wege im harten Gras«.
Die neu überarbeitete Fassung von „Wege im harten Gras“ erschien in diesem Sommer im Verlag Edition AV und wird bei der Lesung und dem Gespräch im Mittelpunkt stehen.
Durch den Abend führt der Literaturvermittler und Übersetzer Lutz Kliche.
Die Veranstaltungsreihe „Perspektiven Afrikas“ wird freundlicherweise vom Kulturamt der Stadt Münster unterstützt .
Eintritt: 6 € / erm. 4 €
Vorverkauf: ROSTA Buchladen, Aegidiistraße 12 und
Buchhandlung „Der Wunderkasten“, Rüschhausweg 6
