Ken Bugul, geboren 1947 in Senegal, ist eine der wichtigsten und originellsten Schriftstellerinnen Westafrikas – eine durch und durch weibliche, zweifelnde und zugleich starke und radikale Stimme, mit einem unbändigen Mut zur Freiheit und zur eigenen Position.
Ihr Meisterwerk, der Roman „Riwan oder der Sandweg“, der 1999 auf Französisch erschien, wurde mit dem Grand Prix Littéraire de l’Afrique Noire, dem wichtigsten afrikanischen Literaturpreis, ausgezeichnet. Von einer afrikanischen Kommission wurde er zu einem der 100 besten afrikanischen Bücher des 20. Jahrhunderts gewählt. Er liegt nun Dank der Initiative des Vereins AfricAvenir International e.V. in deutscher Übersetzung vor. Ken Bugul stellt ihn auf ihrer aktuellen Lesereise in der Schweiz und Deutschland vor.
In „Riwan oder der Sandweg “ erzählt Ken Bugul von der verzweifelten Suche der autofiktionalen Hauptfigur nach einer wiederhergestellten und mit sich selbst versöhnten Identität. Sie reflektiert dabei in ungewöhnlich offener und hellsichtiger Weise über den Feminismus. Viele Vorurteile und aus Europa übernommene Ansichten über die Lebensbedingungen afrikanischer Frauen werden umgestürzt und gnadenlos auseinandergenommen oder seziert. In Riwan findet ein mutiges Nachdenken über afrikanische Traditionen, Polygamie, Monogamie, Entfremdung, Verführung, Leben und Tod statt.
Die Schauspielerin Beate Reker liest aus „Riwan oder der Sandweg“. Das Gespräch mit Ken Bugul führt und übersetzt der ebenfalls in Senegal geborene Germanist Dr. Moustapha M. Diallo.
Eintritt: 8 € / erm 4 € (Vorverkauf ROSTA-Buchladen, Aegidiistraße 12, Münster).
Die Durchführung der Veranstaltung wird freundlicherweise unterstützt vom Kulturamt und dem Integrationsrat der Stadt Münster sowie dem Peter Hammer Verein für Literatur und Dialog e.V.