Als Ergebnis der Arbeit der IMIS-Forschungsgruppe „Die wissenschaftliche Produktion von Wissen über Migration“ setzt sich das Inventar der Migrationsbegriffe mit den zentralen Begriffen aktueller Debatten über Migration auseinander. Die einzelnen Beiträge zeigen, wie diese Begriffe historisch entstanden sind, wie sie in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten gebraucht werden (und wurden) und wie sich dadurch ihre Bedeutung verändert.
Die ausgewählten Begriffe des Inventars – darunter beispielsweise „Diversität“, „Person of Color“, „ethnisch“ oder „Willkommenskultur“ – verbindet, dass sich an ihnen zentrale (gesellschaftliche und politische) Konfliktlinien, einflussreiche Formen des Nachdenkens über Nation und Gesellschaft und bedeutsame historische Entwicklungen besonders gut aufzeigen lassen. Damit geben die Begriffsanalysen einen Einblick in gesellschaftliche Selbstverständigungsprozesse. Mehr noch regen sie aber zu mehr sprachlicher Sensibilität in den aktuellen Auseinandersetzungen über Migration an und motivieren Leser*innen, sich informiert und reflektierend in Diskussionen über Migration einzumischen.
Zielgruppe des Inventars sind Studierende, Lehrende und Forschende sozial- und kulturwissenschaftlicher Disziplinen an Universitäten und Fachhochschulen sowie Praktiker*innen, die sich mit Migrationsthemen befassen. Um das Inventar zudem für Lehrkräfte an weiterführenden Schulen und für ein größeres interessiertes Publikum attraktiv zu machen, wird den Texten der Online-Version eine Kurzfassung vorangestellt. Alle Off- und Online-Beiträge werden zwar Verweise und ausgewählte Literaturempfehlungen enthalten, sprachlich und stilistisch sprechen sie aber ein breiteres, auch nicht-wissenschaftliches Publikum an.
Zum Launch des Inventars der Migrationsbegriffe diskutieren Kijan Espahangizi (Historiker), Kübra Gümüsay (Autorin), Christian Jakob (Journalist) und Isabella Löhr (Historikerin und Mitherausgeberin) über das Thema „Umkämpfte Migration. Wie wir über Gesellschaft sprechen und streiten“. Moderiert wird die Veranstaltung, die online stattfinden wird, von Onur Erdur (Historiker). Ihren Teilnahmewunsch richten Sie bitte per Mail an wissensproduktion@uni-osnabrueck.de.
