Vortrag von Dr. M. Moustapha Diallo
Unter Präsident Macky Sall haben Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Senegal einen dramatischen Rückschlag erlitten. Zwischen 2021 und März 2024 ging die Regierung rücksichtslos gegen die Bewe¬gung vor, die die Einlösung der Versprechen seit der offiziellen Unabhängigkeit 1960 einforderte: eine demokratische und sozial gerechte Gesellschaft, frei von Korruption und neokolonialer Abhängigkeit. Viele Jugendliche fielen der brutalen Repression zum Opfer. Mit den Stimmen der jungen Wähler errang der Oppositionskandidat Bassirou Diomaye Faye bei den Präsidentschaftswahlen im März einen deutlichen Sieg. In Deutschland wird dies nur am Rande wahrgenommen. Senegal stößt hierzulande wegen seiner Gasvorkommen auf großes Interesse, entwickelte sich aber aufgrund von Misswirtschaft und dik¬tatorischen Verhältnissen zu einem Hotspot irregulärer Migration nach Europa.
Über diese Entwicklungen, ihre Bedeutung für die Beziehungen zu Europa und die Lehren, die daraus gezogen werden können, spricht der gebürtige Senegalese Dr. Moustapha Diallo.
Dr. Moustapha Diallo: Literaturwissenschaftler, Autor. Einige Jahre Lehrbeauftragter an der Uni Paderborn, For¬schung an der Uni Wuppertal. Veröffentlichungen: Interkulturalität, Postkoloniale Studien, Migrationsdiskurs. Herausgeber der Anthologie „Visionäre Afrikas“ (Peter Hammer 2014 / Kaddu 2022).
Die Veranstaltung des Vereins Afrikanische Perspektiven findet in Zusammenarbeit mit dem Eine-Welt-Forum und der Volkhochschule Münster statt. Sie ist Teil der Reihe des Beirats für kommunale Entwicklungszusammenarbeit der Stadt Münster, deren Motto lautet „Vom Globalen Süden lernen“. Das gesamte Programm der Reihe wird veröffentlicht unter https://www.stadt-muenster.de/ratsservice/politik-und-verwaltung/beirat-fuer-kommunale-entwick-lungszusammenarbeit/aktuelle-veranstaltungsreihe
Eintritt frei. – Um eine Spende wird gebeten.