Ab 4. April – ein Wiedersehen mit Monsieur Claude

Monsieur Claude 2

Bei Culture-Clash-Komödien liegen die Franzosen vorne. Vor vier Jahren bescherte uns das französische Kino die Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“. Interkulturelle Beziehungen, Diversität, die Folgen der Globalisierung – und die Probleme, die manche in der weißen Mehrheitsgesellschaft damit haben, waren das Thema. Das Ehepaar Verneuil musste damit klarkommen, dass sich ihre vier Töchter alle in nicht-weiße französische Männer verliebt hatten.

Vive la France! In der Fortsetzung des Films, der am 4. April in unsere Kinos kommt, geht es den Verneuils darum, ihre Töchter und Schwiegersöhne davon zu überzeugen, dass es nirgendwo besser oder schöner ist, als in Frankreich. Zu diesem Schluss kommen Madame und Monsieur, nachdem sie halb um die Welt gereist sind, um die Schwiegerfamilien in Algerien, Israel, China und der Elfenbeinküste zu besuchen. Kein Land dieser Welt kann der Grande Nation das Wasser reichen. Umso härter trifft es das konservative Ehepaar, als sie erfahren, dass ihre Töchter samt Männer und Kinder alle planen, das Land zu verlassen, weil sie sich ein besseres Leben jenseits von Frankreich vorstellen.

Gute Miene zum bösen Spiel. Die Verneuils auf Weltreise © Neue Visionen Filmverleih

Am Anfang plätschert der Film etwas dahin und es dauert eine Weile, bis der rote Faden sichtbar wird. Die jüngere Generation der Töchter und Schwiegersöhne sieht Frankreich mit kritischeren Augen. Die zunehmenden Übergriffe gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund, die Rückwärtsgewandheit vieler muslimischer Einwanderer, die Schwierigkeit für schwarze Schauspieler im weißen Kulturbetrieb gute Rollen zu bekommen, der unterschwellige Rassismus … das sind nur einige der Beweggründe, Frankreich den Rücken kehren zu wollen. Mon dieu! Quel horreur! Die Vorstellung, noch mal ins Ausland verreisen zu müssen – denn das müssten die Verneuils, wenn sie ihre Kinder und Enkel besuchen wollen – ist unerträglich. Also schmieden Monsieur und Madame einen Plan, wie sie die Ausreise verhindern können. Was dann folgt ist ein Werbefilm für Frankreich: Die Verneuils laden ihre Schwiegersöhne zu einer Reise an die schönsten Orte der Kultur und Kulinarik ein, um sie davon zu überzeugen: trotz aller Probleme – es gibt kein besseres Land als Frankreich.

Wo gibt es den besten Wein? In Frankreich, bien sur. © Neue Visionen Filmverleih

Trotz seiner Leichtigkeit, packt der Film einiges an Gesellschaftkritik mit rein und spricht wichtige Themen an, bei denen man durchaus eigene Vorurteile erkennen und überdenken kann. „Es war nicht alles schlecht an der Kolonisierung“, sagt Claude Verneuil an einer Stelle, und offenbart, wie tief koloniales Gedankengut in der Gesellschaft noch präsent ist. Der Film zeigt, wenn auch auf humoristischer Weise, dass noch nicht alles zusammengewachsen ist, was in einem Einwanderungsland zusammen gehört. Er zeigt aber auch, dass wir auf einem guten Weg sind. Am Ende erkennen die Schwiegersöhne, dass trotz ihrer diversen Religionszugehörigkeiten und Abstammungen doch sehr viel mehr Frankreich in ihnen steckt, als sie dachten. (ado)

Diversity rules! So sieht er aus, der französiche Mann von heute. Foto © Neue Visionen Filmverleih

Regie: Philippe de Chauveron
Mit: Christian Clavier, Chantal Lauby, Pascal Nzonzi, Salimata Kamate, Noom Diawara, Ary Abittan, Medi Sadoun u.v.a.
Ab 4. April im Kino

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