Gegen das Vergessen. ZDF-Schwerpunkt Wannseekonferenz und die Folgen

In der Villa am Großen Wannsee fand am 20. Januar 1942 die wohl mörderischste Konferenz in der Geschichte statt © ZDF – Konrad Waldmann

Vor achtzig Jahren fand in Berlin am 20. Januar 1942 die Wannseekonferenz statt, ein Treffen von höchsten Vertretern der Reichsregierung in einer Villa am Wannsee, um die Vernichtung der gesamten jüdischen Bevölkerung akribisch zu planen. Dies geschah unter dem Vorsitz des SS-Obergruppenführers Reinhard Heydrich, der von Hermann Göring damit beauftragt war, eine „Endlösung“ für die „Judenfrage“ vorzuschlagen.

Von Deutschland gingen während des Zweiten Weltkriegs Tag für Tag Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus. Der vom NS-Staat entfesselte Krieg zielte nicht nur auf Raub und Eroberung ab, sondern auch auf die Vernichtung anderer Völker. Millionenfache Morde wurden an Bürgern Polens und der Sowjetunion verübt, an Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern, Hunderttausende Sinti und Roma starben in den NS-Lagern. Und doch wurde die planmäßige Vernichtung der europäischen Juden, die am Ende schließlich sechs Millionen Opfer forderte, zum Synonym für das Unfassbare, was Menschen anderen Menschen zufügen können.

Deutsche Gründlichkeit. Das Sitzungsprotokoll zur „Endlösung der Judenfrage“© ZDF – Klaus Josef Sturm

Das ZDF erinnert an den 80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz mit einem sehenswerten Programmschwerpunkt. Hier eine Übersicht:

Mittwoch, 19. und 26. Januar 2022, ab 0.45 Uhr je fünf Folgen Krieg und Holocaust – Der deutsche Abgrund
Zehnteilige Dokureihe

Montag, 24. Januar 2022, 6.00 Uhr bis 9.00 Uhr
ZDF-Morgenmagazin mit „Moma vor Ort“ live aus dem Haus der Wannsee-Konferenz

Montag, 24. Januar 2022, 22.00 Uhr: „Die Wannseekonferenz. Die Dokumentation“ (in der ZDFmediathek: ab 20. Januar 2022, fünf Jahre abrufbar)

Dienstag, 25. Januar 2022, 20.15 Uhr: „Ganz normale Männer. Der ‚vergessene Holocaust“ (in der ZDFmediathek: ab 20. Januar 2022, fünf Jahre abrufbar)

Freitag, 28. Januar 2022, 2.00 Uhr:  „Ein Tag in Auschwitz“ (in der ZDFmediathek: bis Donnerstag, 27. Januar 2025 abrufbar)

Ab Donnerstag 20. Januar 2022 stellt das ZDF zudem eine Reihe von Clips zur freien Nutzung zur Verfügung. Diese Clips eigenen sich insbesondere für den Schulunterricht und für Bildungseinrichtungen. Die Clips sind über die ZDFmediathek abrufbar.

Ebenso gibt es ein Virtual-Reality-Angebot für Schulklassen und andere Interessierte. Die „ZDF-Entdeckungstour – Wannsee-Konferenz“ erlaubt es, virtuell durch die historischen Räume der Villa zu gehen. Besucher*innen werden in einer von Mirko Drotschmann moderierten Tour mit ergänzenden Videos durch die Ausstellung geführt. Dadurch eröffnen sich neue, digitale, bildungsorientierte Erfahrungsräume, die jederzeit, orts- und zeitunabhängig betreten werden können. Die Anwendung kann beim Einsatz im Unterrichtskontext jederzeit für Erläuterungen und Fragen unterbrochen und anschließend fortgesetzt werden. Das Projekt wird in Kooperation zwischen dem ZDF und der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz umgesetzt.

(ado/16.01.2022)

Im Netz

Partner

Träger der Fachstelle Empowerment und Interkulturelle Öffnung

Die Fachstelle ist Teil des Eine-Welt-Promotorinnen-Programms

In Zusammenarbeit mit dem

Gefördert von

im Auftrag des

und der Landesregierung NRW