Zum Weltumwelttag am 5. Juni: Erfolgreich gegen Wilderei – in Afrika und Asien

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH setzt sich gegen Wilderei in Afrika ein und nimmt illegale Handelsketten in Asien ins Visier.

Eschborn, 2. Juni 2016: Der illegale Handel mit Wildtierprodukten ist mit geschätzten zehn Milliarden Euro Gewinn eines der lukrativsten kriminellen Geschäfte weltweit. Allein im Jahr 2015 wurden in Sub-Sahara Afrika mehr als 1.300 Nashörner gewildert, über 20.000 afrikanische Elefanten wurden illegal erlegt. Ihre Stoßzähne und Hörner bringen vor allem in Asien viel Geld ein. Durch das kriminelle Geschäft sind immer mehr Tierarten vom Aussterben bedroht. Das gefährdet nicht nur die Artenvielfalt, sondern zunehmend auch die Wirtschaftsgrundlage und Sicherheit der betroffenen Bevölkerung.

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH zum Beispiel die tansanische Regierung bei ihrem Kampf gegen die Wilderei und dem besseren Management seiner Wildschutzgebiete. Im Serengeti-Nationalpark und im Selous-Wildreservat, mit 50.000 km2 das größte Wildschutzgebiet Afrikas, arbeitet die GIZ eng mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt zusammen. Unter anderem werden Ranger geschult und mit besserer Ausrüstung ausgestattet – darunter Hochfrequenz-Funksysteme, Nachtsichtgeräte sowie computer- und smartphonefähige Software, mit deren Hilfe die Ranger ihre Beobachtungen ohne Zeitverzug zur Auswertung an die Stützpunkte senden können. Zum Einsatz kommen auch zwei Kleinflugzeuge mit hochmoderner Überwachungstechnik, mit denen sich die riesigen Gebiete leichter kontrollieren lassen. Sie dienen dem Aufspüren von Wilderer-Gruppen und helfen darüber hinaus beim Erfassen von Wildtierbeständen. Inzwischen hat sich die Elefantenpopulation im Selous-Wildreservat, die innerhalb von vier Jahren dramatisch von 40.000 auf 15.000 Tiere gesunken war, wieder stabilisiert.

„Um den kriminellen Machenschaften Einhalt zu gebieten, muss auch die gesamte illegale Handelskette ins Visier genommen werden“, erklärt Klemens Riha. Er leitet bei der GIZ ein länderübergreifendes Projekt, das im Auftrag des BMZ und in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesumweltministerium gegen den illegalen Handel mit Wildtierprodukten vorgeht. Hierzu gehört, dass etwa die Wildschutz- und Zollbehörden grenzüberschreitend zusammenarbeiten und Straftaten auch verfolgt werden. So kooperiert die GIZ mit der Weltzollorganisation im südlichen Afrika bei der Schulung von Zollmitarbeitern und dem Einsatz von spezialisierten Artenschutz-Spürhunden. „Voraussetzung für durchschlagende Erfolge ist außerdem, dass die Nachfrage nach Elfenbein und Nasenhorn eingedämmt wird“, weiß Riha. „China und Vietnam sind Hauptabnehmer für solche illegalen Wildtierprodukte, die dort unter anderem als Statussymbole gelten.“ Namhafte chinesische Unternehmen haben sich in einer von der GIZ unterstützten Initiative kürzlich dazu verpflichtet auf Geschäftspräsente aus illegalen Wildtierprodukten zu verzichten. Alibaba, mit 300 Millionen Kunden größter Internethändler der Welt mit Unternehmenssitz in China, entfernt mittels Filtereinrichtung inzwischen täglich neue Online-Anzeigen für Artikel aus Elfenbein oder Nasenhorn. In Vietnam unterstützt die GIZ außerdem das Gesundheitsministerium bei einer Aufklärungskampagne zur Unwirksamkeit von Nasenhorn-Pulver als Krebsheilmittel.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.

[Text: Deutsche Gesellschaft fuer Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH;
Sitz der Gesellschaft Bonn und Eschborn/Registered offices Bonn and Eschborn, Germany]

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