Dialog Afrika im Rathaus von Düsseldorf

Am 5. Oktober wurde der Abschluss des zweijährigen Projekts „Dialog Afrika“ im Rathaus von Düsseldorf gefeiert.  Dazu lud das „Elternnetzwerk NRW – Integration miteinander e.V.“ ein.

Düsseldorfs OB Thomas Geisel bei der Begrüßung ©Robert-Freund

Nach einer Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Stadt, Thomas Geisel, der Düsseldorf als weltoffene und tolerante Stadt pries, in der Menschen aus zahlreichen Nationen friedlich zusammen leben, wurde ein Rückblick auf das Projekt geworfen.

Die Projektteams aus Düsseldorf, Köln und Dortmund berichteten aus ihrer Arbeit, in der es hauptsächlich um die Professionalisierung der Vereine ging. Hierzu haben in den letzten zwei Jahren zahlreiche Fortbildungen, Workshops und andere Veranstaltungsformate stattgefunden, um die Teilnehmenden zu empowern und den Netzwerkgedanken zu stärken. Dabei wurden über 500 Vertreter*innen aus 65 afrikanischen Vereinen und 21 verschiedenen Herkunftsländern beraten, miteinander vernetzt und weitergebildet.

Projektleiterin Irina Toteva stellt die Studie vor ©Robert-Freund

Die Projektverantwortlichen Irina Toteva und Julia Mbaye stellten auch eine neue empirische Studie vor, die im Laufe des Projekts durchgeführt wurde. Darin wurden Daten über die Lebenssituation von Menschen afrikanischer Abstammung in NRW gesammelt. Befragt wurde sie u.a. über ihre Vereine, das Vereinsmanagement, ihre Erfahrungen mit Diskriminierung und den Umgang damit. Die Studie, die auch einige überraschende Ergebnisse lieferte, kann beim Elternnetzwerk NRW angefordert, oder HIER als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Tina Adomako im Gespräch mit Lovi Tshibangu ©Robert-Freund.

In einer belebten Talkrunde, moderiert von Fachpromotorin Tina Adomako, ging es anschließend um die wichtigen Themen der afrikanischen Diaspora. Themen wie subtiler und institutionalisierter Rassismus und die alltäglichen Herausforderungen, die eine andere Hautfarbe in einer überwiegend weißen Mehrheitsgesellschaft mit sich bringen.

Helene Batemona-Ebeke ©Robert-Freund.

Es ging in der Diskussion auch darum, die Stärken der Communities zu erkennen und positiv zu nutzen. An der Talkrunde nahmen teil: Ernest Ampadu, EWN NRW Ghana Promotor, Helene Batemona-Abeke, Diversity Trainerin, Thierry Monthé, Informatiker und langjähriger Berater von MSO, Bebero Lehmann, Historikerin und Afro-Deutsche Aktivistin, sowie der Sozialarbeiter und Lokalpolitiker Lovi Tshibangu, Mitglied im Integrationsrat der Stadt Leverkusen.

©Robert-Freund.

Das Publikum beteiligte sich am Ende rege an der Diskussion, die Zeit reichte leider nicht für die vielen Rückmeldungen aus.

Zum Abschluss gab es ein leckeres ghanaisches Buffet zu beschwingten afrikanischen Klängen. Die Musik entlockte dem Düsseldorfer OB die Aussage, eine solche  Musik vor den Ratssitzungen könne diese deutlich aufzulockern.

Die Musiker sorgten für einen fröhlichen Ausklang. ©Robert-Freund

„Dialog Afrika“ wurde im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „Demokratie leben!“ gefördert, ein Programm, dessen Mittel bis 2024 aber offenbar drastisch gekürzt werden sollen. Viele Migrant*innenorganisationen sowie Vereine von Schwarzen Menschen und People of Color haben bereits jetzt eine Absage für Folgeanträge erhalten. Damit setzt die Regierung kein gutes Zeichen, denn in Zeiten, in denen rechte Aufmärsche zur Tagesordnung gehören, Hass im Netz allgegenwärtig ist und Neonazis in Parlamente einziehen, brauchen Projekte wie „Dialog Afrika“, die darum bemüht sind, Menschen zusammen zu bringen statt die Gesellschaft zu spalten, mehr, nicht weniger Förderung. (ado)

Foto ©Robert-Freund

Im Netz

Partner

Träger der Fachstelle Empowerment und Interkulturelle Öffnung

Die Fachstelle ist Teil des Eine-Welt-Promotorinnen-Programms

In Zusammenarbeit mit dem

Gefördert von

im Auftrag des

und der Landesregierung NRW