Buchtipp: Imagine Africa 2060 – Geschichten zur Zukunft eines Kontinents

Imagine Africa 2060 – Geschichten zur Zukunft eines Kontinents

 

In diesem Jahr feiert die Literaturreihe stimmen afrikas 10-jähriges Jubiläum. Seit 2009 organisiert Christa  Morgenrath, Initiatorin des Festivals, Lesungen mit afrikanischen Autor*innen in Köln. Zum 10-jährigen Jubiläum hat sie gemeinsam mit Eva Wernecke eine Sammlung von Kurzgeschichten herausgebracht. Eigens für diese Anthologie haben zehn Autor*innen aus Afrika und der Diaspora 10 Geschichten geschrieben, eine für jedes Jahr von stimmen afrikas. Darin erzählen sie, wie sie die Zukunft ihres Heimatkontinents sehen.

Den Auftakt macht José Eduardo Agualusa, der in seiner Geschichte „Als die Welt untergegangen war …“ von einer Zukunft erzählt, in der die Erde unbewohnbar geworden ist. Die Menschen leben in Luftschiffen hoch über den Wolken. Doch auch dort herrscht die Ungleichheit weiter. Die Katastrophe hat es nicht geschafft, die Menschen zusammen zu bringen.

Vom Unvermögen der Menschen, in Frieden miteinander zu leben, handelt auch Ken Buguls Geschichte „Utopie“. Die „Clique“, die hier in einer Zukunftswelt gemeinsame Sache mit „den Gehirnmanipulierten“ macht, zeigt deutliche Ähnlichkeit mit den heutigen Führungseliten, die gemeinsam mit globalen Unternehmen den Kontinent ausbluten.

Nicht viel optimistischer geht es in Aya Cissokos „Die Rückkehr“ zu. Auch hier wird eine dystopische Zukunftswelt gezeichnet, ein Europa, in dem es kein Platz mehr für People of Color gibt. („Frankreich wollte seine Dunkelhäutigen nicht mehr“) Cissoko erzählt von der Vertreibung der Dunkelhäutigen, aber auch von den Stärken der Migranten und deren Nachkommen. Diese Kinder, die von beiden Kontinenten abstammen, sieht sie als Hoffnungsträger. Ihre mehrdimensionalen Identitäten können zur Neugestaltung der Heimatländer der Elterngeneration beitragen.

Es sind überwiegend bedrückende Zukunftsvisionen, die die 10 Autor*innen für den Kontinent im Jahr 2060 ausmalen.  Doch es gibt auch eine hoffnungsvolle Stimme. In der letzten Geschichte des Bandes prangert Chika Unigwe in „Amara for President“ tradierte Genderrollen an und erzählt von einer Frau, die zur ersten Präsidentin Nigerias gewählt wird.

Das Jubiläumsfestival findet unter dem Titel CROSSING BORDERS: translate – transpose– communicate vom 6. bis zum 9. November in Köln statt. Merken Sie sich den Termin schon mal vor. Mit Lesungen, Performances, Workshops, Musik und Diskussionen wird die moderne Literatur Afrikas gefeiert. Das Buch zum Jubiläum „Imagine Africa 2060 – Geschichten zur Zukunft eines Kontinents“ ist erschienen im Peter Hammer Verlag, ISBN 978-3-7795-604-1, 160 Seiten, € 20,-

(ado)

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